Zum Inhalt springen

UKRAINE / TAG 19

TICK / TACK…    Mit der Gemütlichkeit germanischen Zeitempfindens dürfte es hoffentlich vorbei sein. Es war so einfach. Einmal pro Stunde kräht der Kuckuck, dann ist klacks das Türchen wieder zu. Wieder Pause für eine Zeit. Sinnbild für die immer wieder verschnürten Päckchen, die von der vorhergehenden Regierung über Jahre zugebunden nun den neuen Sachwaltern der Politik zugestellt wurden. Aufgemacht werden sie derzeit in dramatischer und im Fall Ukraine verbrecherischer Weise von anderen. Auf einer Hinterlassenschaft steht Energieversorgung. Was sich mit deutscher Gründlichkeit, mit ebensolcher Diskussions-Begeisterung und erschreckender Erfolg- und Verantwortungslosigkeit in Absichtserklärungen verfing, ist aktuell zu einem diabolischen Problem geworden. Die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, die unter dem Regime von Demagogen zugeteilt werden. Oder nicht. Unsummen wurden und werden zur Aufrechterhaltung kommoden Überlebens bezahlt. Unsummen, die zum Teil wohl in die Beschaffung militärischer Güter investiert wurden, mit denen Russland zur Zeit Menschen in der Ukraine tötet und das Leben und die Städte dort pulverisiert. Unsummen dazu, die dem allgemeinen Vermögen entzogen wurden. Retourniert zum Teil durch Superreiche aus den Lieferanten-Ländern, die ihr Verständnis von Luxus hier zelebrierten. Unerträglich die zur Zeit kursierenden Klagen über das Ausbleiben von Kunden aus dem Osten und die so zu erwartenden Umsatz-Rückgänge von Luxus-Boutiquen und Lieferanten.

Dazu kommt, dass unerhörte Werte aus dem Bestand verpflichtend vorzuhaltender gesamtgesellschaftlicher Vorsorge in die Hände Dritter gegeben wurden. Nur ein Beispiel der Vielen: Der größte Gas-Speicher, verkauft an den größten Gaslieferanten aus dem Land, das derzeit im Begriff ist, die Weltordnung in ihrem Sinn zu verändern. So mancher hat immer wieder davor gewarnt, Unsummen in die Aufrechterhaltung der vermeintlich unvermeidbaren Kreisläufe der Energiewirtschaft zu investieren. Aber man hat einfach immer wieder an der Uhrkette gezogen (also die Abhängigkeiten vergrößert), bis die Gewichte wieder ganz oben waren- und in aller Ruhe darauf gewartet, bis der Kuckuck wieder ruft.

Mit aller Kraft zu wünschen und zu hoffen ist, dass der selbsternannte Weltenherrscher nicht zusammen mit seinem Gefolge das Energieproblem auf die von ihm bereits angedeutete Weise endgültig löst. Mit aller Kraft ist zu verfolgen, dass umgehend greifbare Energie als wirkliche Energie-Alternative zum Einsatz kommt. Und bevor das wieder in endlosen Polit- und TV-Zirkeln zerredet wird, sollten es die Verbraucher in die Hand nehmen. Die Sonne geht verlässlich auf und unter. Und wenn sie mal nicht scheint oder der Wind mal schwächer weht, das ist allemal die bessere Alternative zu Potentaten, die den Öl- oder Gashahn nach Belieben zudrehen können. Oder wie derzeit rohe Gewalt ausüben.