Zur Zeit scheint es ja so, als hinge das Energie-Schicksal davon ab, wie viele neue tiefe Löcher in die Erde gebohrt werden können. Kurzfristig mag das hilfreich sein, obwohl damit die Lösung der Probleme sicher nicht in ein paar Tagen möglich sein wird. Und neue Karbon-Quellen für die Zukunft eher nicht erstrebenswert sind. Die zurückliegenden Jahrzehnte hat die Allgemeinheit in genussvoller Gemütlichkeit Energie als nachgeordneten Kostenfaktor eingeplant. Wenig überraschend, dass sich die Emotionen zur Zeit angesichts dramatischer Entwicklungen zu wirtschaftlichen und vermutlich auch zu gesellschaftlichen Tsunamis entwickeln. Es hat gereicht, dass einer den Gashahn zudreht und andere weniger Öl fördern. Das beherrschende Thema zur Zeit. Obwohl ein anderes mehr Dringlichkeit hätte: Wie ist zu erreichen, dass die Anhängigkeit von den überkommenen und in vielerlei Hinsicht sehr fossilen Systemen verringert werden kann? Auch das wird nicht von heute auf morgen gehen. Aber angesichts der bestehenden Probleme ist es jetzt Zeit, den Denk-Schalter auf ‚Ein‘ zu stellen. Denn jede von der Sonne bereitgestellte Energie-Einheit mindert den Bedarf an den Energieträgern, die wir aus der Vergangenheit geerbt haben. Technisch ist das wohl nicht sonderlich problematisch. Das notwendige Umdenken wirkt behindernd. Motivierend könnte und sollte allerdings sein, dass die Nutzung von Solarenergie Schritt für Schritt Autonomie ermöglicht.
An example of a solar consumer good is the Solar Cooker. It uses the energy of direct sunlight to prepare food. Because they use no fuel and cost nothing to operate, many nonprofit organisations are promoting their use worldwide in order to help reduce fuel costs and air pollution. Copyright: Aad Hoogendoorn
Noch einmal deshalb der Hinweis auf das Het Nieuwe Institut in Rotterdam, das mit der ‚THE ENERGY SHOW-Sun Solar and Human Power‘ den Weg in die Energie-Zukunft markiert. Ein Teil der Ausstellung ist die SOLAR BIENNALE. Hier sollen Designer, Wissenschaftler, Praktiker und (falls es die derzeit gibt…) interessierte Politiker dazu eingeladen werden, Antworten und Lösungen für den Energie-Wechsel zu aufzuzeigen. Kuratorin Matylda Krzykowski, begleitet von den Solar-Designerinnen Marjan van Aubel und Pauline van Dongen, beschreibt die kulturelle, soziale und ökologische Bedeutung der Sonne. Designer und Künstler können und sollten -so die Hoffnung- Pionierarbeit in der Transition hin zum Post-Karbon-Zeitalter leisten. Sie können Wegbereiter eines neuen Lebensstils werden. Wenn sie nun endlich aus ihren Bahnen ausbrechen würden und im übertragenen Sinn ‚das Licht einschalten‘ würden…
American obstetrician and gynaecologist Laura Satchel founded We Care Solar. While working in Nigeria, she had to deal with an unreliable electricity supply. At best, she would perform life-saving operations by torchlight; at worst, surgery was dangerously delayed until the electricity came back on. She developed the Solar Suitcase to provide health workers with portable, reliable, easy-to-use solar power. Copyright: Aad Hoogendoorn
This solar glassware collection is constantly at work. Whether in use or left on a table, the glasses gather energy from surrounding light. The glassware’s integrated solar cells transfer the energy collected when stored in a specially designed cabinet. The cabinet then serves as a battery to charge and power appliances. Copyright: Aad Hoogendoorn
Die Bilder wurden von Het Nieuwe Instituut bereitgestellt. Titelbild: THE NEW SUN von Agnieszka Polska für The Energy Show, fotografiert von Aad Hoogendoorn