So langsam sollte das angekommen sein: Die Sonne macht es möglich, Energie zu erzeugen und zu nutzen. An sich eine Horrorvorstellung, dass nach Jahrzehnten nun klar wurde, dass auf jeder Ebene und in unterschiedlicher Weise Energie etwas ist, das teuer, sehr teuer zu bezahlen ist. So lang man sich gnädigen Lieferanten ausliefert. Schwer zu verstehen, dass unglaubliche Summen an Systeme bezahlt werden, die ein von der Natur bereitgestelltes Produkt mit beliebigen Aufschlägen und vor allem nach Belieben zuteilen. Oder wie aktuell zu erleben eben nicht. Bei Berücksichtigung der Argumente der ihre Mantras zitierenden Bedenkenträger ist fundamental festzuhalten, dass es selbst einem Imperialisten nicht gelingen kann, die Sonne auszuschalten. Im Vergleich zum aktuellen Zustand ist Energiegewinn aus einer limitierten Zeit des Sonnenscheins die wohl bessere Lösung im Vergleich zu von Machtsüchtigen zugedrehten Hähnen für Gas und Öl. Zur Zeit herrscht allseits Pessimismus und Panik. Gewählte Volksvertreter halten es für nötig, Schuldige zu suchen, vor allem Schuld von sich zu weisen. Und Verteilungs-Orgien zu skizzieren, die im Prinzip wohl unumgänglich sind, allerdings ein klares Zeichen dafür, dass alle zusammen das Kernproblem verschlafen haben und es verschlafen wollten. Wenn es nicht so dramatisch wäre zur Zeit, man sollte sie auf einen hohen Berg schicken, vom dem aus sie den Sonnenaufgang bewundern könnten. Schweigend und zu Fuß. Auf dem Weg hätten sie den Bericht des Club of Rome zu beten statt der Prognosen für ihre Wiederwahl.
Bedeutend in dieser Zeit wäre, den Menschen Mut zu machen. Sie zu motivieren und die Wege nach vorne, in das Solare Zeitalter zu ebnen. Ein Zeichen des Willens zur Unabhängigkeit an die Adressen zu schicken, die mit ihrem von ihnen so verstandenen imperialen Verhalten die Angst der Betroffenen für ihre Zwecke zu nutzen beabsichtigen. Zu richten nicht nur an die Machthaber, auch an die Profiteure! Die Sonne ist die wohl bald letzte Ressource, die freie Energie für die Daseinsvorsorge der Menschheit liefert. Zu bewahren ist sie vor den Zugriffen der Gier!
Im Vordergrund steht, Mut zu machen und Entschiedenheit zu wecken. Also sollte die Aufmerksamkeit auf die Möglichkeiten und Chancen des Solaren Lebensstils der nächstmöglichen Zukunft gerichtet werden. Auch für Gestalter, das könnten und sollten ja wohl auch Designer und Architekten sein, eine fundamental wichtige Aufgabe. Besser in jedem Fall als in das allgemeine resignierende Wehklagen einzustimmen. Oder um einen Platz in den Stuhlkreisen der von Politikern veranstalteten Umgestaltungs- Ablenkungsmanöver zu kämpfen. Die Politik wird das notwendige Momentum nicht erzeugen. Es braucht jetzt die Mutigen! Und Hinweise auf existierende Lösungen, die die Rahmen des bequemen Verhinderns sprengen und signalisieren, dass das Solar-Age Hoffnung auf Besserung und aufregend bereicherndes Neues gibt. Also wird es immer wieder Beispiele dafür geben, geben müssen, dass es geht. Und noch dazu formal bereichernd neue Akzente setzt. Beispiel heute: La Seine Musical, entworfen von Shigeru Ban Architects.
Die Bilder: La Seine Musical/ Courtesy of Shigeru Ban Architects. Titel: ‘Unsere Sonne’, die bereits mehrfach unsere Plädoyers für das Solar-Age begleitet hat.