Über Generationen pressten die Weißen in Amerika die Menschen, die sie in Afrika jagen und fangen ließen, in die Rolle der Rechtlosen. Sie waren grenzenloser Willkür ausgeliefert. Rechtlose und mittellose Arbeits-Sklaven einer aufstrebenden Klasse der Weissen, die den wirtschaftlichen Aufstieg skrupellos auf dem Rücken der gewaltsam Entwurzelten baute. Ohne Bedenken. Weil irgendwann eine Konvention entstand, nach der nur Menschen mit weißer Hautfarbe als die Herren der Welt galten. Sklavenhandel war ein Geschäft. Für die Häscher in Afrika, für die britische Krone mit ihren Besitzungen im neuen Kontinent und für die weisse Gesellschaft in den Aufbruchsjahren Amerika’s. Niemand kümmerte sich um Geschichte und Tradition der dunkelhäutigen Menschen aus Afrika. Wenige verstanden, dass das Privileg weißer Hautfarbe auf einer skrupellosen Lüge aufbaute. Eine humane Katastrophe, deren Auswirkungen bis heute nicht behoben worden sind. Niemand kümmerte es, dass die in Afrika Gefangenen aus einer Welt gerissen wurden, die ihre eigene Ordnung, ihre eigenen Symbole und Rituale hatten. Man stahl ihnen ihre Seele und nutze die Hülle zum Nutzen der selbsternannten Herren. Lang hat es gedauert, bis ihnen in den USA die ihnen zustehenden Rechte eines jeden freien Menschen zuerkannt worden waren. Und noch länger, immer wieder bis heute aufflackernd, bis auch der Letzte der vermeintlich Privilegierten mit heller Haut realisierte oder realisieren musste, dass alle Menschen gleich sind.
Warum diese Einleitung? Weil sie bei der Einschätzung dessen hilft, was im schnellen Hinsehen nur als ein Trend eingeordnet werden könnte. Vorfahren der African-American’s haben in ihrem Kontinent und in ihrer Kultur ihre Rolle und ihre soziale Stellung mit Symbolen hervorgehoben. Und Gott sei Dank haben die Afrikaner dort, wo sie nun zu Hause sind, ihre Identität betont. Indem sie ihre Symbole wieder verwenden. Auch mit wertvollem Schmuck, den nur wenig achtsame Hellhäutige als Bling-Bling einordnen. So feiern African American‘s ihre Kultur mit kreativen Beiträgen/Schmuckstücken. They are going big, ,weil das ihr Weg ist. Die African American’s haben voneinander gelernt – und das Gelernte zu ihrem Stil gemacht. In ihrer Musik, in ihrer Art zu tanzen, in ihrer Mode. Und in ihrem Schmuck.
Ice Ice Baby. Mit ICE COLD / A HIP-HOP JEWELRY HISTORY hat der TASCHEN Verlag die visuelle Geschichte vom Schmuck der Rapper und ihrer ‚Bling-Culture‘ in einem coolen Buch zusammengefasst. Ikonische Bilder aus 40 Jahren werden von fesselnden Geschichten aus der Welt der Hiphop Ikonen begleitet. Es ist ein Buch zum Verstehen. Zum Staunen und Bewundern. Und am besten auch ein Buch, aus dem die Menschen mit heller Haut die Freude am Sein in vollen Zügen übernehmen können. ICE COLD enthüllt die transformative Geschichte des expressiven Schmucks, eine Geschichte, die laut und zurecht stolz ist. Von den Juwelen erzählt, die zu den Superhero-Suits wurden…
Die Autorin Vikki Tobak schreibt für Magazine und Zeitungen wie Complex, Rolling Stone, The FADER, Mass Appeal, Paper, Vibe, i-D, und die Detroit News. Sie ist die Autorin von Contact High: A Visual History Of Hip-Hop und die Kuratorin der gleichnamigen Wanderausstellung. Für CBS, CNN und Bloomberg News hat sie als Producerin und Kolumnistin gearbeitet. Sie begann als Kulturredakteurin beim Paper magazine bevor sie bei Payday Records/Empire Management mit Gruppen wie Gang Starr, Jay-Z, Mos Def, Show and AG, Jeru and other Hiphop-Legenden zusammenarbeitete.
Die Bilder in ICE COLD sind unter anderem von Wolfgang Tillmans, Janette Beckman, Jamel Shabazz, Timothy White, Gillian Laub, David LaChapelle, Danny Clinch, Phil Knott, Raven B. Varona, Al Pereira und Albert Watson.
Ice Cold. A Hip-Hop Jewelry History / Vikki Tobak / Hardcover, 25 x 34 cm, 2,86 kg, 388 Seiten / ISBN 978-3-8365-8497-5 / Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch
Zur Illustration verwenden wir Bilder, die der TASCHEN Verlag für diesen Beitrag bereit gestellt hat. Copyright: TASCHEN Verlag