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PAINT IT BLACK…

Jean-Michel Basquiat sprühte seine Tagebücher anfangs an die Wände in der Stadt. Es waren seine Themen, mit denen er das etablierte New York konfrontierte. Zusammen mit seinem Schulfreund Al Diaz schrieb er Kritik und Poesie auf die Häuserwände in Soho. Signiert mit SAMO- Abkürzung für ‚same old shit‘. In der afro-amerikanischen Umgangssprache Synonym für die unveränderten rassistischen Verhältnisse in den Vereinigten Staaten. Wütend war er. Auch auf die ‚Radical Chic‘ der Society, die mit den Dollars ihrer Daddies Kunst spielten. Wohl auch auf seine eigene Geschichte. Die Kunstszene wurde aufmerksam. Bemüht, akademisch zu analysieren, was in den Bildern zu lesen ist. Irrational, dass man lang rätselte, wer hinter SAMO stehen könnte. Man vermutete einen weißen Vertreter der Conceptual Art. Die Village Voice lüftete 1978 das Geheimnis mit der Story unter dem Titel ‚The SAMO Graffity…Boosh Wah or CIA?‘. Basquiat nutzte sein Kürzel während der Phase des ‚Übertritts‘ seiner Kunst in die Szene der etablierten Kunst. 1981 strich er SAMO auf seinem Gemälde ‚Cadillac Moon‘ durch. Er arbeitete mit Andy Warhol, Salvador Dali, Keith Haring an der Ausstattung von André Hellers Luna Luna. Spielte Klarinette in der Noise-Band GRAY und war regelmäßiger Party-Gast in einer wöchentlich ausgestrahlten Underground-Punk-Show mit Glenn O’Brien, Musikkritiker von INTERVIEW, das Andy Warhol herausgab. 1987 starb Warhol. Beginn einer schweren Krise für Basquiat. In seinen letzten Bildern thematisierte er den Tod. Der Nachlass umfasst mehr als eintausend Gemälde und Objekte, dazu zweitausend Zeichnungen. Die akademische Kunstszene bewertete das als zu viel und zu schnell. Die Kritiker versuchten zu erklären, was sie wohl nicht verstanden haben. Die Kunst von Basquiat ist Zeichen des Kampfs gegen ‚SAMO‘. Die Werke zählen hingegen zu den gefragtesten des zwanzigsten Jahrhunderts. Im Mai 2017 wurde ‚Untitled‘ für 110 Millionen Dollar versteigert, das erste nach 1980 entstandene Werk überhaupt, das die Grenze von einhundert Millionen gesprengt hat.

Die Geschichte von Jean-Michel Basquiat hat der TASCHEN VERLAG in einer umfassenden und großformatigen Monografie zusammengefasst. Dazu die notwendigen Informationen und ‚technischen Daten‘:

Der Herausgeber 

Hans Werner Holzwarth ist Buchdesigner und Herausgeber in Berlin, zahlreiche Veröffentlichungen vor allem im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Fotografie. Für TASCHEN hat er u. a. die Titel Jeff Koons, Christopher Wool, Albert Oehlen, Neo RauchAi Weiwei und David Hockney. A Bigger Book herausgegeben.

Die Autorin 

Eleanor Nairne is a curator at the Barbican Art Gallery. She has worked on a number of critically acclaimed exhibitions and publications, including Basquiat: Boom for Real (2017) and Imran Qureshi: Where the Shadows are so Deep (2016). Prior to the Barbican, she was curator of the Artangel Collection at Tate. She is a regular catalogue essayist, a writer for frieze, and a previous Jerwood Writer in Residence.

Jean-Michel Basquiat

Hans Werner HolzwarthEleanor Nairne/ Hardcover, 29 x 39,5 cm, 500 Seiten / ISBN 978-3-8365-7487-7
Ausgabe: Deutsch ISBN ISBN 978-3-8365-7487-7
Ausgabe: Englisch ISBN 978-3-8365-5037-6

Mehrsprachige Ausgabe: Englisch, Italienisch, Spanisch ISBN 978-3-8365-7253-8
Ausgabe: Französisch ISBN 978-3-8365-7488-4