4.November 1971. Heinrich Heidersberger fotografierte das Kraftwerk der Volkswagen AG. In den 60er-Jahren hatte er Sujets der Industriestadt Wolfsburg in Schwarz-Weiss Fotografien aus der Ebene des Dokumentarischen in die Dimension des Über-Zeitlichen transponiert. Mit dem Motiv ‚Kraftwerk der Volkswagen AG‘ entstand ein ikonografisches Bild mit nicht zeitgebundener, für die Volkswagen AG als Symbol der Transformation zentraler Bedeutung. Mit Veranstaltungen und Ausstellungen wird das Werk des Künstlers gewürdigt. Am 4.11.2021 trafen in der Autostadt Gesprächspartnerinnen und Gesprächspartner in einer Talkrunde zusammen, die den Stellenwert der Arbeit aus kunsthistorischer und aktueller Sicht unter dem Titel „Utopie oder Dystopie – Deutungswandel einer Bildikone“ erörterte. Als Leiter der Historischen Kommunikation der Volkswagen AG ordnet Dieter Landenberger die Bedeutung des Kraftwerkes für Volkswagen ein: „Das Kraftwerk ist mehr als ein Industriegebäude, es ist ein Wahrzeichen für Wolfsburg und es ist selbst ein Symbol für den Wandel, da es künftig besonders nachhaltig genutzt werden wird.“
1906 in Ingolstadt geboren, verbrachte Heinrich Heidersberger einen Teil seiner Kindheit in Dänemark. Nach seinem anfänglichen Architekturstudium in Graz widmete er sich ab 1928 in Paris ganz und gar der Fotografie. Nach dem Zweiten Weltkrieg avancierte Herr Heidersberger zu einem der führenden Architekturfotografen in Deutschland. Stationen in Salzgitter und Braunschweig führten ihn schließlich nach Wolfsburg, wo er bis zu seinem Tod im Jahr 2006 lebte und arbeitete. Über 130.000 Bilder umfasst sein Werk mit den Themen Architektur, Reportage, Industrie und Werbung; aber auch algorithmische Experimente in der Fotografie interessierten ihn. Das Institut Heidersberger in Wolfsburg bereitet sein künstlerisches Schaffen seit 2002 wissenschaftlich auf und veröffentlicht sein Werk. Das Bild von Heinrich Heidersberger wurde von der Volkswagen AG für die Berichterstattung zur Verfügung gestellt.