In der Ankündigung der Commune di Cremona werden die Skulpturen von Stefano Bombardieri ‚Traumskulpturen‘ genannt, sculture oniriche. Sie sind es, ohne Zweifel. Teil der Ausstellung ANIMAL HOUSE, die den Werken des Künstlers eine Auswahl von Abbildungen von Tieren gegenüberstellt. Kunstwerke und bizarre Oevres aus der Vergangenheit, mehrheitlich aus dem antiken Rom. Den Rahmen bilden die historischen Räumlichkeiten des Palazzo Fodri. Mit einbezogen ist der Cortile Communale di Cremona. Dort ist ‚Marta e l’elefante‘ installiert. Eine Skulptur mit einer Höhe von mehr als fünf Metern. Die Ausstellung beginnt am 9.Juli 2021, enden wird sie am 12.September 2021.
Stefano Bombardieri, 1968 in Brescia geboren, ist der Sohn des Bildhauers Remo Bombardieri. Das ermöglichte ihm bereits sehr früh die Annäherung an Kunst. Im Atelier des Vaters experimentierte er, lernte künstlerische Techniken und den Umgang mit unterschiedlichen Materialien. Seinen Weg begann er mit figurativen Skulpturen, orientiert an den Meistern des zwanzigsten Jahrhunderts. Boccioni und Balla, zwei Namen. Seine weitere experimentelle Arbeit führte ihn zu philosophischer Annäherung an die Kunst. Er fokussierte Themen. Die Wahrnehmung von Zeit, die Bedeutung humaner Existenz oder das Erleben von Schmerz in der Kultur des Westens. Seine Arbeit beschreibt Stefano Bombardieri als minimal und konzeptionell. Er arbeitet mit verschiedenen Techniken in verschiedenen Medien. Den Schwerpunkt seiner Skulpturen bilden große Tiere. Nahezu lebensecht in Perfektion dargestellt, weil sie so die Wahrheit dokumentieren- obwohl sie von ihm in surreale und konfrontierende Zusammenhänge zwischen Realität und Fiktion projiziert werden.
Seine Kunstwerke haben früh die Beziehung zwischen der Welt der Tiere und der der Menschen antizipiert. Sie können und sollten als Mahnmale verstanden werden. Denn sie kritisieren die Überheblichkeit der Menschheit im Umgang mit den Lebewesen, denen man bedenkenlos ihren Lebensraum streitig macht, sie zu Trophäen arroganten und dummen Umgangs mit ihnen degradiert. In der Zeitachse zwischen dem antiken Rom und dem Heute bildet sich die Tragik der Hybris der Menschheit ab, die glaubte, sich den Globus untertan machen zu können…
Dass wir die Bilder der Kunstwerke von Stefano Bombardieri zeigen können, verdanken wir der Unterstützung der Galerie Gare82 s.r.l. / Via Villa Glori 5 int 5 / 25126 Brescia / Italia / www.gare82.net
Titelbild: Gaia e la Balena