Design hat zum Ziel, etwas besser zu machen. Zum Beispiel so, dass Menschen zu besserem Umgang mit Objekten finden können. Design ist alles – oder umgekehrt Alles ist Design. Ist das nur eine oft und gern gewählte Formel des akademischen Vortrags zur Überhöhung? Oder Aufforderung, den Begriff Gestaltung fundamental zu verstehen und ihn von den Formalismen des Objekthaften zu entfernen? Seit einiger Zeit ist Disruption der Terminus für forciertes Verändern. Immanent Wissen und möglicherweise Intention, dass jemand oder etwas auf der Strecke bleiben wird. Ohne das zeitgeistige Wort- Veränderung ist konstant. Nichts, was gerade erst erfunden worden wäre. Und nichts wird und kann sich dem entziehen, auch nicht disruptiv neu Entstandenes. Am Anfang, zu oft am Ende, steht die Frage, wie eine Gesellschaft, wie Zusammenleben so zu gestalten ist, dass Veränderungen fördern und stärken. Getragen von Respekt und nicht gehetzt von disruptivem Neo-Sozial-Darwinismus. 2012 war VOLLPENSION FOREVER als einmalige Social-Design-Intervention der Vienna Design Week vorgesehen. Im Kern die Frage ‚Was können wir daraus machen‘. Aus dem Fakt zum Beispiel, dass zu viele Menschen an den Rand gedrängt werden und im Gefühl der Nutzlosigkeit resigniert zurückbleiben. Daraus wurde, positiv disruptiv, der Vollpensions Verein und folgend die Vollpension Generationencafe GmbH als Social Business. Und was machen die? Sie backen Kuchen. Die Rezepte bringen ältere Menschen mit – das Backen erledigen sie dann auch gleich mit. Die Verfolgung sozialer und gesellschaftlicher Ziele in Zitaten: Zuverdienst statt Altersarmut. Sinnstiftende Tätigkeit statt Belastung für die Gesellschaft. Erfahrungen weitergeben statt Kontaktarmut. Förderung von Generationendialog. Das sind Gedanken oder Herausforderungen, die nicht nur im Zusammenhang mit Torten zwingend anstehen. Ein Besuch via Internet https://www.vollpension.wien oder besser ganz real ist als fördernd zu empfehlen. „Social Business“ beziehungsweise „Social Start-up“ ist im Wirtschaftsbereich ein feststehender Begriff und wie folgt definiert: Zweck der Unternehmung ist ein positiver gesellschaftlicher Einfluss („social impact“). Außer der Sachertorte, die ja eine geschützte wienerische Torten-Instanz ist, ist Kuchen an sich und zum Glück weiter verbreitet. Mit der selben Konzeption hat sich in München KUCHENTRATSCH etabliert. Halt, das soll nicht falsch interpretiert werden- da wird nicht ein Konzept kopiert. Es ist ein weiterer Multiplikator für Notwendigkeit und Anliegen, social impact zu fokussieren. Genussvolle Disruption mit der Kuchengabel…
Fotos von Kuchentratsch, Lara Freiburger und Vollpension Forever
Die Adressen: KUCHENTRATSCH, Landsbergerstraße 59, 80339 München, Telefon +4989-45207114 / https://www.kuchentratsch.com
VOLLPENSION, Schleifmühlgasse 16, 1040 Wien, Telefon +431-5850464 / https://www.vollpension.wien
Kuchen in München
Kuchen in Wien
