So etwa 1536 Tage sind seit dem ersten Bericht über Sono Motors in diesem Magazin bis heute, 19.November 2021 vergangen. Ins Solare transponiert sind das so rund 1536 Sonnen-Aufgänge und 1535 Untergänge des Energiespenders. Lassen wir’s bei großzügigen vier Jahren. Beachtlich, wie die Gründer des Unternehmens ihren Weg gegangen sind. Begleitet vom Risiko unternehmerischer Sonnenuntergänge, nichts Ungewöhnliches für neu startende Projekte. Die Idee der Gründer folgt der Logik. Wenn die künstlich erzeugte elektrische Energie umweltgefährdend und teuer ist, warum sollte dann nicht Solarenergie genutzt werden. Zumindest in einem Rahmen, der Entlastung bringen kann. Kommentare über möglich, sinnvoll, machbar oder nicht-machbar gab es zuhauf. In den Regionen des saturierten Beharrens (also Deutschland und Europa zum Beispiel) versehen mit dem Klassiker des Zwar-Schon-Aber.
Zum Zeitpunkt des Berichts vom 4.August 2017 steckten bereits rund fünf Jahre in der Entwicklung des Konzepts. Dazu die gut vier Jahre bis heute, das macht dann so ungefähr neun Jahre. Verständlich, dass man bei Sono Motors nach Wegen zur Beschleunigung suchte. 2019 halfen alternative Kapitalmaßnahmen beim Überleben. Aktuell als Alternative zur möglichen Insolvenz, klar und offen vom Unternehmen für den Fall ausbleibender Liquiditätszuflüsse annonciert, wählte man den Gang an die Börse. Das hatte Erfolg. Seit dem 18.11.2021 ist Sono Motors am NASDAQ Global Markets gelistet. Ein Ausbruch aus der von einem der Gründer genannten ‚Sparkassenmentalität‘ auf dem alten Kontinent. Symbolisch das Titelbild, auf dem ein Newcomer aus den USA mit einem SION per Energie-Kabel verbunden sind. Zeitvergleich: TESLA wurde 2008 gegründet. RIMAC 2009.
Verhalten der Applaus zum Börsengang von Sono Motors. Fünfzehntausend Optionen und wohl eine Reihe von Anzahlungen auf das in Aussicht gestellte Fahrzeug seien gelistet. Der aktuell genannte zu erwartende Endpreis für einen Sion hat sich markant vom 2017 genannten Preis nach oben bewegt. Und nun soll die Produktion mit Ziel in 2023 in Angriff genommen werden. Die Ankündigung begleitete der Hinweis, dass Sono Motors Technologien entwickelt habe, die zum Solar-Einsatz bei LKW, Bussen, Booten etc. geeignet seien. Das Moos zur Luftreinhaltung im Sion-Innenraum ist geblieben. Zu wünschen ist, dass die Sono-Grundidee nicht vom sprichwörtlichen Moos der Zeit überwuchert wird. Beim Design des Fahrzeugs ist das wohl schon geschehen. Der Hersteller des auf dem Titelbild gezeigten ‚Partnerfahrzeugs‘ baut erfolgreich e-Automobile, schießt nebenher Raketen in den Weltraum, plant den Hyperloop und verkauft Solartechnik für stationäre Anwendungen. Rimac ist auf einem Markt erfolgreich, dessen Teilnehmer ihre Plätze an der Sonne haben und genießen. Das nur zum Ansporn…
Fotos: Sono-Motors, Designers-Digest