Zum Inhalt springen

PLATZ DA…?

Zukünftig eher nicht. Eng und immer enger dürfte es in den Städten werden. Das könnte auch eine Sinnkrise für Autofahrer auslösen, die ihr Stilempfinden mit der Präsenz ihrer repräsentativen Automobile verknüpfen. Es sitzt sich besser in einem feudalen Mobil. Auf die Dauer allerdings wird das eher ein Problem werden – wer braucht das schon, einen bequemen Sessel mit ordentlich Power, stehend eingezwängt mit vielen anderen nebenan. Für das dynamische Wort Fahrzeit käme vielleicht bald Ersatz durch Stehzeit. Wahre Größe wird es brauchen. Entweder für das Aufrechterhalten des Stils, adäquat motorisiert im Stau zu stehen. Oder für die Entdeckung des Automotive Urban Style. Und da bewegt sich etwas. Upgrading durch konsequentes Downsizing mit Konzepten für sinnvolle, stilvolle und coole urbane Mobilität. Anders als noch vor einiger Zeit, als klein und wendig mit Verzicht auf so gut wie alles verbunden war und nur starke Persönlichkeiten den Mangel mit einem verkniffenen Lächeln kompensierten. Zwei Konzepte haben wir im Vorfeld von Genf schon vorgestellt. Den ENJOY aus Österreich und den AMI ONE von Citroen.

Aktuell hat SEAT-Chef Luca de Meo auf dem Mobile World Congress in Barcelona SEAT‘s Version von Cool präsentiert: Das Konzept SEAT MINIMÓ. Klein, kompakt und agil. Elektrisch angetrieben. Inspiriert von der Beweglichkeit eines Motorrads, aber verbunden mit der Sicherheit und dem Komfort eines PKW. Connected mit allem, was der moderne Städter braucht, wenn er sich schnell auf den Weg ins Office macht. Beim Thema Verbrauch steht diesmal alternativ und zum Nachdenken die Fläche im Vordergrund: Der MINIMÓ benötigt 3,1m2. Ein konventionelles Stadtauto mehr als das Doppelte. Von den weniger konventionellen nicht zu reden. Wie stellt sich das aus der Sicht des Designers dar? Alejandro Mesonero-Romanos, Chefdesigner bei SEAT: „Das Design des Minimó macht deutlich, was wir unter urbaner Mobilität verstehen: Effizienz, Hochwertigkeit und Kosteneinsparung in Kombination mit einem dynamischen Design. Unser Minimó beweist, dass Fahrvergnügen und Stil keine Ausschlusskriterien für Elektroantrieb und Carsharing sind. Mehr als je zuvor ist das Design von entscheidender Bedeutung“. Resumé für heute: Die Straßen werden nicht breiter. Aber bei Verzicht auf Masse im Urban Djungle wäre wieder Platz da…

Fotos: SEAT