Muss eigentlich jede Geschichte brandneu sein? Diese ist es nicht. Sie reicht nicht nur zurück bis 2007. Auf den zweiten Blick geht es mit der Phantasie und einem Teil der Realität noch einige Jahre weiter zurück. Sie wissen sicher, wer Jules Verne war und welche Phantasiegeschichten er geschrieben hat. Mehr als eine Vermutung, dass Les Machines de l’ Île Nantes mit dem Schriftsteller in Verbindung steht. Er ist in Nantes geboren. Vielleicht hat das dazu angeregt, die Visionen aus den Romanen zu einem Erlebnis im Heute zu machen. Es braucht schon eine Menge Phantasie dazu, aus stillgelegten Betrieben früherer Marine-Ausrüster und Stahlbauer einen Erlebnis-Park zu machen, in dem sich Vieles aus der Tradition der Stadt mit künstlerischen Intentionen und Visionen trifft. Mit Riesengebilden aus Mechanik und Technik von heute wurden Figuren geschaffen, deren Dimensionen sich wohl nicht aus dem Studium von Brehm’s Tierleben sondern eher aus den Vorstellungen von Jules Verne ableiten lassen. Allen voran der Elefant, 12 Meter hoch, acht breit und einundzwanzig Meter lang. 48,4 Tonnen wiegt er, die werden über Hydraulik- und Pneumatik-Leitungen von einem Motor mit 450PS angetrieben. Das Publikum trägt er mit beachtlicher Geschwindigkeit zwischen einem und drei Kilometern in der Stunde durch die Anlage. Trompeten und Wasser aus dem Rüssel spritzen gehört mit zu seinen Fertigkeiten. Der Park ist sehr erfolgreich und gut besucht. Das sagt, dass mit Mut und Phantasie durchaus erfreulich Phantastisches entstehen kann. Der nächste Coup wird der ARBRE AUX HÉRONS sein. Ein Baum mit einem Durchmesser von 50 Metern, 32 Meter hoch. Über achthundert Meter wird man mit ‚vorsintflutlichen‘ High-Tech Reihern aus der Stadt dorthin fliegen können. An der Erlebniswelt des Baumes kann, darf und sollte jeder mitgestalten, der Phantasie und Freude hat. Eine Test-Flug-Strecke ist gebaut. 2021 sollen die Besucher mit den Maschinen-Birds auf dem Baum landen können. Das ist der Teil der Geschichte, der dann doch in die Zukunft gerichtet ist. Ohne Flug und ohne großen Aufwand ist die Reise mit einem Klick hier (wenn Jules Verne das schon gehabt hätte…) zu planen.
Visuals von Les Machines de l’Île