…wohnt der Mann ohne Eigenschaften (Andreas Belwe). Sachlich ist es mit ‚Kanal‘ recht einfach: Künstlich errichteter Wasserlauf, Übertragungsweg, Funkkanal, Informationskanal. Nicht zu vergessen der Ärmelkanal oder der Zentralkanal im Rückenmark und all die anderen Kanäle, die es so braucht. Für Durchleitungen oder Abkürzungen. Rückenmark, Ärmelkanal und andere natürliche Erscheinungen mit solcher Bezeichnung passen nun nicht in die Kategorie ‚künstlich‘. Aber das Durchleiten von was auch immer hat sie doch in das Funktionsbild integriert. Einen Kanal allerdings gibt es, der sich solch pragmatischer Betrachtung entzogen hat, nicht vom oder für Abkürzen oder Beschleunigen lebt. Im Lauf seiner Geschichte ist der Wiener Donaukanal zu einer Stadt-Lebens-Ader geworden, zu einem sich immer wieder ändernden Wesen. Im Jänner (aus dem Wienerisch/Österreichischen übersetzt ist das der Januar) 2008 hat Frau Dr. Cornelia Ehmayer ihre Studie ‚Mögen Sie den Donaukanal?‘ veröffentlicht. Wien ohne den Donaukanal, so das Fazit, wäre ohne den Kanal ein Stück ärmer. Den vielschichtigen Reichtum dieses Wiener Wesens, das Leben in der Siedlung am Fluss, hat Peter Hetzmannseder subtil und feinfühlig fotografiert und das Buch DONAUKANAL produziert. Andreas Belwe, Dozent, Philosoph, Psychologe und Kommunikationswissenschaftler hat die Bilder mit Texten begleitet. Mit seinen und solchen von Heimito von Doderer, Karl Kraus, Robert Musil, Stefan Zweig, H.C.Artmann, Franz Kafka und anderen. Am 12.April 2018 nun wird das Buch präsentiert. Natürlich in Wien…! Genauer: In der Buchhandlung Lia Wolf, Sonnenfelsgasse 3, 1010 Wien, Uhrzeit 19.oo.
Peter Hetzmannseder, DONAUKANAL, Eine Hommage
Folio Verlag, ISBN-Nr. 978-3-85256-748-8
http://www.folioverlag.com/info/kunstbuch/fotografie/de/978-3-85256-748-8