Diese Geschichte kann wohl eher nicht mit Rückblicken auf die Historie der Verwendung von Leder beginnen. Verlockend wäre es schon. Ein Material, dessen Bedeutung für die Menschheit unter anderem durch Fundstücke belegt wird, die tausende von Jahren alt sind. Begehrt und beliebt wegen seiner Geschmeidigkeit, Zähigkeit und Festigkeit. Es ist haltbar und vielfältig einzusetzen. Lässt Attribute von exklusiv bis strapazierfähig zu. Über lange Zeit war es durch kein anderes Material ersetzbar, das dessen Qualität auch nur ansatzweise hätte erreichen können. Und nur sehr spät entstanden Vorbehalte gegen den extensiven Einsatz angesichts der Herkunft dieses Materials. Abschluss dieses Prologs mit dem Hinweis auf das Deutsche Ledermuseum in Offenbach, dessen einzigartige Sammlung Auskunft über die kulturhistorische Bedeutung von Leder ermöglicht und Einblick in eines der ältesten Handwerke der Menschheit gibt. Bei Gründung des Museum 1917 standen Lehre und Sammlung von Vorbildern im Vordergrund. Im Lauf der Jahre um Förderung und Präsentation handwerklich und künstlerisch hochwertiger Lederwaren erweitert.
In dieser Tradition präsentiert das Deutsche Ledermuseum das Designerlabel TSATSAS in einer Ausstellung. Einblick Rückblick Ausblick ist die Headline. Rückblick bezieht sich auf das zehnjährige Bestehen von TSATSAS. Ausblick dokumentiert die Orientierung an einer eigenen Formensprache, die eingeführte modische Gestaltungsraster verlassen hat – zugunsten einer eigenen Formensprache, die sich an Inspirationen aus Kunst, Design, Architektur und Musik orientiert. Manifestiert auch in Kooperationen mit dem Designer Dieter Rams und dem Architekten Sir David Chipperfield. Diese Ausstellung ist noch bis zum 30.Oktober 2022 zu sehen.
Die Bilder hat das Deutsche Ledermuseum bereitgestellt. Titel: Handtasche 931, Design in Kooperation mit Dieter Rams, 2019 / © Gerhardt Kellermann