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DIE BILDER LESEN ODER DIE TEXTE…

Oder die rare Chance wahrnehmen, mit dem Künstler sprechen zu können? Als Entrée zu diesem Beitrag eine Einladung, die am Ende des Textes noch einmal als Bild erscheint: ALBERT OEHLEN wird am Montag, den 27.Mai 2019 in Hamburg sein und von 17.oo bis 18.oo Uhr im TASCHEN STORE an der Bleichenbrücke 1-7, 20354 Hamburg, sein Buch signieren. Das Buch präsentiert das gesamte Spektrum seines künstlerischen Schaffens. Eine Stunde, gerade einmal Zeit, die Aura des Künstlers zu erfassen, den der US-amerikanische Kritikerpapst Jerry Saltz zu den einflussreichsten Künstlern unserer Zeit zählt.

In der Literatur über Albert Oehlen ist zu lesen, dass er mit seiner intensiven Auseinandersetzung mit der Malerei den Versuch unternehme, Aktualität und Relevanz eines im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts von allen Seiten unter Druck und in Verruf geratenen Mediums zu restituieren. ( Aus dem Beitrag von Christian Scherrer im Magazin all- over vom April 2015)

 

Dem aus dem Ge- oder Er-Lesenen folgend ist Albert Oehlen nicht der Suchende. Er ist an den Grenzen des Mediums Entdecker von ästhetischem Neuland. Gibt mit seinen Bildern Antworten in der Annahme oder Hoffnung, dass die Fragen dazu noch gestellt werden. In der Überschrift des vorher zitierten Beitrags ist von postungegenständlicher Abstraktion die Rede. Ein Kunstwort, das die Vermutung nahelegt, dass das Schreiben über Bilder als Behelf zum Verstehen angesehen werden könnte, wohl kaum das Lesen der Kunstwerke durch Hinsehen übertreffen kann.

Uurhyolth II-13, 2001…

 

Der TASCHEN VERLAG beschreibt den Künstler und sein Werk so:

Albert Oehlens Kunst lebt von waghalsigen Strategien. Mit ihnen hinterfragt der Künstler Bildsprachen und die Gesetze der Abstraktion und erschließt – häufig durch gänzlich unerwartete Mittel – immer wieder ästhetisches Neuland.
Diese umfangreiche Monografie präsentiert das gesamte Spektrum von Oehlens künstlerischem Schaffen: Ölgemälde, die Spiegel enthalten; Bilder, die sich auf Primärfarben beschränken oder nur in Grautönen gemalt sind; grob gepixelte Bilder, die mithilfe eines der ersten PCs entstanden; Collagen aus den Schnipseln bunter Werbeanzeigen, die auf der Leinwand knallige Slogans zu abstrakten Elementen transformieren; Kohlezeichnungen so groß wie eine Wand; Fingermalereien und Darstellungen, in denen schwarze baumartige Umrisse sich zu einem Lexikon abstrakter Formen verbiegen. Stets verwandelt Oehlen Konzepte in Kompositionen und fordert den Betrachter damit auf überaus anregende Weise heraus.
Die überarbeitete und aktualisierte Ausgabe von TASCHENs Collector’s Edition erkundet Oehlens Weg von den künstlerischen Anfängen bis heute. Sie zeigt über 400 Gemälde und aufschlussreiche Kommentare und Interviews zu den diversen Werkphasen und Ansätzen des Künstlers. Roberto Ohrts Essay bringt uns das Lebensgefühl der frühen 1980er-Jahre nahe, als Oehlen zusammen mit Kippenberger, Büttner und anderen zu einer Künstlergruppe gehörte, die schnell und am Puls der Zeit malte. Mit John Corbett diskutiert Oehlen über seine computergenerierten Bilder und erörtert in einer langen Unterhaltung mit Alexander Klar seine jüngeren Arbeiten, seine Gedanken zur Kunst allgemein und seinen Schaffensprozess im Atelier. Zusammen mit einer Sammlung kürzerer Texte und Statements bringen uns diese Essays und Konversationen die Ideen des Künstlers näher, der als „der erfinderischste abstrakte Maler unserer Zeit“ bezeichnet wurde.

Der Künstler: Albert Oehlen wurde 1954 in Krefeld geboren. Nach dem Abschluss an der Hamburger Hochschule für Bildende Kunst im Jahr 1978 wurde er in den frühen Achtzigern einer breiteren Öffentlichkeit bekannt und erhielt internationale Ausstellungen. Beeinflusst von Georg Baselitz, Sigmar Polke und Gerhard Richter, konzentriert sich Oehlens Werk auf den Malprozess und enthüllt dessen Strukturelemente. Oehlen lebt in der Schweiz und in Spanien.

Die Autoren 

Roberto Ohrt, geboren 1954 in Santiago de Chile, lebt seit 1968 in Hamburg und schreibt seit 1990 über Kunst, war Kurator verschiedener Ausstellungen, Gründungsmitglied der Akademie Isotrop (1996–2001) und ediert seit 2001 gemeinsam mit Juli Susin in dem Verlag Silverbridge Künstlerbücher.

John Corbett ist Kurator und Schriftsteller in Chicago. Er ist Teilhaber der Galerie Corbett vs. Dempsey, Verfasser von Extended Play (1994), Microgroove: Forays into Other Music (2015) sowie Vinyl Freak: Love Letters to a Dying Medium (2017) und produziert CDs für das Label Corbett vs. Dempsey.

Martin Prinzhorn lehrt als Linguist an der Universität Wien und publiziert als Kunstkritiker regelmäßig Essays in Kunstbüchern und -zeitschriften. Er hat u.a. über Georg Baselitz, Angela Bulloch, Lecia Dole­Recio, Will Fowler, Sarah Lucas und Martin Kippenberger geschrieben.

Alexander Klar ist Kunsthistoriker und Direktor des Hessischen Landesmuseums in Wiesbaden. Er veröffentlichte die Bücher Neue Freiheit: Abstraktion nach 1945 (2010), Rui Inácio: True Images(2010) sowie Albert Oehlen: Die 5000 Finger von Dr. Ö (2014) und ist Herausgeber zahlreicher Ausstellungskataloge.

Der Herausgeber 

Hans Werner Holzwarth ist Buchdesigner und Herausgeber mit zahlreichen Veröffentlichungen vor allem im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Fotografie. Für TASCHEN hat er eine Reihe monografischer Collector’s Editions herausgegeben, darunter die Titel Jeff KoonsChristopher WoolAlbert Oehlen und Ai Weiwei, den David-Hockney-SUMO A Bigger Book und den XXL-Band Jean-Michel Basquiat, sowie Überblickswerke wie Modern Art und Art Now Vols 3 und 4.

Albert Oehlen: Albert OehlenRoberto OhrtJohn CorbettMartin PrinzhornAlexander KlarHans Werner Holzwarth  / Hardcover, 25 x 33,4 cm, 496 Seiten / ISBN 978-3-8365-0897-1
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch

Schwarze Vernunft III (detail), 1982…
Untitled (Baum 1)…
Martin Peter, 2006…
Uurhyolth II-13, 2001…
Krankenzeichnen, 1986…

Die Bilder hat der TASCHEN VERLAG für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt.