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50 JAHRE BFF…

Möglich, dass nicht jeder auf Anhieb die Abkürzung BFF mit BERUFSVERBAND FREIE FOTOGRAFEN UND FILMGESTALTER e.V. verbindet. Das ist der Jubilar. Amüsant ist, bei der Recherche im Internet auf eine Reihe weiterer BFF’s zu stoßen. Da taucht unter Anderen der Fußballverband von Bangladesh auf, neben Belaruskaja Federazyja Futbola. Das ist heute halt mal so. Recht verbindend das Kürzel BFF, das in den sozialen Netzwerken gebraucht wird: Best Friends Forever. Und wer hat es erfunden? Walter Lautenbacher, zusammen mit den Gründungsmitgliedern des BFF, am 18.Januar 1969. Worum ging es damals? Die Handwerksordnung regelte strikt, wer als selbständiger Fotograf (Schreibweise zu jener Zeit Photograph) tätig sein durfte. Ohne Meisterbrief war es mit der Freiheit der Fotografie problematisch. Mit dem BFF sollte jenen eine Organisation hilfreich zur Seite stehen, die auf anderem Weg zur Fotografie fanden. Das Bild wurde beim BFF in den Mittelpunkt gestellt, nicht der Beherrschungsnachweis fotografischer Fertigkeiten. ‚Bilder entstehen im Kopf‘-das war die inhaltliche Abgrenzung. Als Mitglied zugelassen wurde, wer die Prüfungskommission mit ihren/seinen Bildern überzeugen konnte. Das formte den BFF zur prägenden Bild-Institution, die sehr viel bewegte. Eine Änderung von Berufsbild und Berufsbezeichnung schuf die klare Abgrenzung zum Handwerk. Der Fotodesigner als Beruf und Berufsbild wirkte beispielgebend für andere Gestaltungsberufe und wurde Grundlage für die akademische Ausbildung zum Fotodesigner, in der Folge auch Beispiel für weitere Gestaltungs-Disziplinen. Professor Franz-Erwin Wagner war der Visionär dieses Wandels, den er als Vorstandsmitglied vor langer Zeit mit Zustimmung der Mitglieder umsetzen konnte. Der BFF wurde zum Berufsverband Freischaffender Fotodesigner. Und zur international anerkannten ersten Adresse, wenn es um Bilder ging. Es wird nicht überraschen, dass der BFF in den Neunziger Jahren des letzten Jahrtausend mit der Gründung der Pyramide d’Europe Europas Fotografenverbände zusammenführte. Das ist leider Geschichte. So, das sollte es dann gewesen sein mit dem Zurückschauen. Creative bevorzugen die Zukunft, die Wurzeln ihres Verbands aber sollten sie durchaus kennen. Nach diesen bewegten Zeiten hat sich viel getan. Digitale Disruption hat die Fotografie nicht verschont. Auch deshalb, weil die Tragweite der Veränderungen nur von Wenigen vorhergesehen worden war. Die Chance, für die fotografierenden Künstler die Verantwortung für ihre Bilder zu bewahren, diese Chance haben die Fotodesigner nicht wahrgenommen. Das hat ohne Zweifel erheblichen Einfluss auf die Frage gehabt, ob der BFF weiterhin als Repräsentant des Fotodesign positioniert ist oder sich auf die kulturell-künstlerischen Belange fokussiert. In den zurückliegenden fünfzig Jahren prägte das Streben nach beispielgebender Avantgarde. Wünschenswert, dass die nächsten fünfzig Jahre trotz immer schnelleren Wandelns, eher gerade deshalb, von der Fortsetzung dieses Strebens gekennzeichnet werden. Best Friends Forever- als Formel eines recht exklusiven, kleinen Zirkels mit hoher Strahlkraft. Der sich interessanterweise vom Design in der Berufsbezeichnung entfernte und zum Berufsverband Freie Fotografen und Filmgestalter e.V. wurde. Das Programm 50 Jahre BFF umfasst drei Bilder-Events. Den Anfang machte Stuttgart, nun folgt am 8.August Berlin und zum Abschluß am 20.September Hamburg.BFF.jpg