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WERT ODER WERTE…

Kunst und Kultur im Dialog mit der Wirtschaft. Das war die Überschrift  einer Diskussion zu Beginn der ART SALZBURG. Ein so weit gespanntes Thema weckt Erwartung. Antworten, da ist Vieles denkbar. Im Wesen von Kunst der Trost, dass es nicht die eine Botschaft geben kann. Im Stillen vielleicht die Hoffnung auf die Verkündung vom Paradies für Kunst. Dem gegenüber die Wirklichkeit. Die liegt allerdings in einer Sphäre von Emotionen, Wünschen und sicher auch enttäuschten Hoffnungen. Was können Kunst und Kultur einerseits und die Wirtschaft andererseits nun voneinander lernen? Unter dem Begriff Design-Thinking ist eine Bewegung in Gang, die den Austausch von Erfahrungen und Denkweisen zwischen zwei ‚Welten’ fördert- und fordert. Das anarchische ‚Anders Sehen’ als Prüfung eingeschlagener Wege. Als Erweiterung der festgefahrenen Begrifflichkeit von Gestalten und Design. Es wäre ein herausfordernder Dialog. Und eine wichtige Neupositionierung von Kreativ-Sein. Dr.Erhard Busek, Österreichischen Vizekanzler a.D. und Präsident des Senats der Wirtschaft Österreichs, formulierte sehr weise. Dem Menschen sei die Schöpfung gegeben worden. Verbunden damit die Aufgabe zu gestalten. So, dass lebenswertes Leben fortwährend zu sichern sei. Das Nachdenken über Zäune und Mauern, seien es reale oder jene imaginären, sei unwürdig. Aus dem Wissen über die Vergangenheit sei zudem bekannt, dass solche Konstrukte der Abgrenzung sinnlos sind. Sie bringen nur Negatives und verzögern das Aufeinander Zugehen. Hoffnung für die Diskussion. Wie können unterschiedliche Herangehensweisen zu mehr Verdichtung, Anerkennung und Miteinander führen? Es lag sicher am vorgegebenen Zeitrahmen, dass die Schritte über Grenzen nur ansatzweise angesprochen wurden. Recht ernüchternd allerdings Argumente, von Künstlern vorgetragen, die die wirtschaftlichen Belange des Künstler-Lebens betonten. Abmildernd der Wunsch, dass Kunst sich der Jugend und ergänzend einer breiteren Öffentlichkeit öffnen müsse. Also ein Gegengewicht zur Überspitzung des Kunstmarktes und damit des Kunstverständnisses geschaffen werden solle. Resumé: Da ist noch viel an neuem Denken nötig. Auch, eher gerade von den Künstlern. In ihren Arbeiten fordern sie doch, dass Grenzen konstruktiv erweitert oder überschritten werden. Darüber wird wohl erst/hoffentlich in einer Verlängerung des Dialogs gesprochen werden. Spontan die Erinnerung an einen Künstler des Wortes, Bertolt Brecht. ‚Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral…’  Das kann ja nicht die Option auf eine positive Zukunft für alle sein.

WD

Fotos: Designers-Digest

Applaus für den Dialog. Frau Johanna Penz und Herr Hans Harrer, Chairman of the Board im Senat der Wirtschaft…
Dr.Erhard Busek, Österreichischer Vizekanzler a.D. und Präsident des Senats der Wirtschaft Österreichs…
Frau Johanna Penz, Direktorin der ART Kunstmesse GmbH und Senatorin im Senat der Wirtschaft…