Ist das wirklich alles? Mit Marketing sucht man nach Bedarfsprofilen, formuliert ein Versprechen – und kümmert sich anschliessend darum, genug Interessenten zu finden, die auf dessen Einlösung vertrauen. Verallgemeinert die Formel: Mach das/kauf das- dann bist Du (Kunde) auf der richtigen Seite. Eine Erweiterung der Marken-Adhäsion soll das Gefühl verdichten. Dinge des täglichen Gebrauchs werden ‚markiert’ und weisen bis in kleinste Aktions-Radien die Zugehörigkeits-Bereitschaft aus. Das ist weder neu noch böse. Filter ist das Nachdenken über Imperative. Ein ‚Mach Das Jetzt’ erzeugt Druck, weist möglicherweise auch aus, daß der Auffordernde unter Druck steht. So ist das nun einmal, wenn Erfolge erzielt werden sollen…
Leiser und aufwändiger ist das entgegenkommende ‚Es wäre schön, wenn Sie dabei wären’. Langfristig Grundlage für frei gewählte emotionale Bindung. MAZDA geht diesen Weg. KODO formuliert das objektorientierte Gestaltungsprinzip. Jinba Ittai bildet den emotionalen Rahmen und stellt den Bezug zur Tradition her. Es liest sich recht pathetisch- sollte bitte nur als Hypothese verstanden sein: Spannung und Kraft natürlicher Bewegung lassen sich ja auch auf ein Denkmodell übertragen, für das man Andere begeistern möchte. Zum Beispiel auch für das ‚Drive together….’
Jüngstes Beispiel für Erfolg auf diesem Weg: Das Parfüm SOUL OF MOTION. Auf Bitte von MAZDA von Shiseido kreiert. Der ‚fassbare’ Teil, der Flakon, wurde am vergangenen Freitag in München mit dem IF Design Award ausgezeichnet. Grundlage für die Gestaltung ist Ikuo Maeda’s KODO-Philosophie. Die Jury bezeichnete das Design als Kunstwerk.
WD
Fotos:MAZDA