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ROBOTER / ARBEIT / UNSERE ZUKUNFT // VIENNA BIENNALE 2017

Am 20.Juni 2017 wurde die Biennale in Wien eröffnet. Nicht gerade aktuell, dieser Beitrag jetzt, einen Monat und drei Tage nach Beginn. Andererseits wird das zentrale Thema uns ohne Zweifel weit über das Ende der Biennale am 1.10.2017 hinaus beschäftigen. Die neue Biennale in Wien gründete man in dem Bewusstsein, dass Wien um 1900 eines der Zentren der früheren westlichen Moderne war. Ausgangspunkt für maßgebliche, teils bis heute nachwirkende Impulse. So sieht man Wien als glaubwürdigen und authentischen Ort, die Tradition des Experiments fortzuführen und Denkanstöße für neue Erkenntnisse zu Fragen zentraler Lebensbereiche zu geben. Neu und anders die Konzeption: Design, Kunst und Architektur sollen in wechselseitiger Ergänzung mit kreativen Ideen zur Verbesserung der Welt beitragen. Etwas anachronistisch wirkt der Hinweis im offiziellen Statement, der von der heutigen sogenannten Digitale Moderne spricht. Veränderungen ereignen sich nicht punktuell. Die Suche nach Potenzialen für nachhaltige Verbesserungen von Lebensqualität, nach innovativen Lebensentwürfen und neuen Geschäftsmodellen ist eine Konstante. Das fängt nicht an einem bestimmten Datum an. Aber das wissen die klugen Initiatoren aus Wien ja eh. So ist mit der Biennale Wien 2017 wohl an vorderer Stelle zu verbinden, dass ein Signal zum Beginn einer neu orientierten Werte-Diskussion gegeben wird. Wenn das ‚Alarmwort’ Digitalisierung dabei hilft, ist es gut. Wenn das hilft beim allgemeinen Aufwachen – nun, Zeit wird’s. Auch dafür, dass die Potenziale des künstlerischen Gestaltens in den Vordergrund gestellt werden. Denn die Lösungen für morgen werden sich nicht mehr in der Fortführung der stringenten Ökonomisierung finden. So soll Wien 2017 den Beginn der Suche nach der ökologischen, sozial nachhaltigen und einem neuen Humanismus verpflichteten Gestaltung des digitalen Zeitalters markieren. Kritische Anmerkung allerdings: Es wäre viel erreicht, würde der ‚alte Humanismus’ beachtet werden. Digital und real…

WD

Bilder mit freundlicher Genehmigung der Vienna Biennale 2017

Informationen unter http://www.viennabiennale.org

KING GAFA / Digitale Leibeigenschaft als Märchen / Credits:Hofer/Lenz/Pichlbauer/Shipilenko © ID2 Angewandte

 

Ausstellungsansicht
VIENNA BIENNALE 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft
ARTIFICIAL TEARS. Singularität & Menschsein – Eine Spekulation, MAK-Ausstellungshalle
Dora Budor, Skulptur One Million Years of Feeling Nothing, 2015
© Aslan Kudrnofsky/MAK
VIENNA BIENNALE 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft StadtFabrik: Neue Arbeit. Neues Design.
MAK-Ausstellungshalle
© Peter Kainz/MAK
AZW, Architekturzentrum Wien, Juni 2017
VIENNA BIENNALE 2017: Roboter. Arbeit. Unsere Zukunft
ARTIFICIAL TEARS. Singularität & Menschsein – Eine Spekulation, MAK-Ausstellungshalle
Im Vordergrund: Jeremy Shaw, DMT, 2004
Aktion_Arkiv mit Meike Schalk, Sara Brolund de Carvalho und Helena Mattsson, Tensta konsthall, Stockholm/SE, 2014
© Courtesy Tensta konsthall (Tensta Art Centre)
Aleksandra Domanović, Things to Come, 2014
UV-Flachdruck auf Polyesterfolie
© Aleksandra Domanović
Courtesy of the artist and Tanya Leighton, Berlin
Stephan Bogner, Philipp Schmitt und Jonas Voigt, Raising Robotic Natives, 2016
© Jonas Voigt
Stephanie Kneissl, Maximilian Lackner, Fight the Filter Bubble – Durch Wind erzeugte Zufallsdaten verwirren den Algo-rithmus der Filterblase, 2017
© ID2 Angewandte