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BAUERWARTUNGSLAND EUROPA…

Alle Welt ist einer Meinung: Es muss sich etwas ändern, dringend. Irgendwie geschieht das ja auch. Gefühlt allerdings sehr langsam. Der Club of Rome hat die Probleme Anfang der Siebziger Jahre thematisiert. Im Vergleich zur erdgeschichtlichen Entwicklung sind die vergangenen rund fünfzig Jahre ja eher ein Mini-Zeitraum. Das Gefühl bleibt trotzdem, dass nicht noch einmal fünfzig Jahre für den Umschwung bleiben. Und dass nicht noch und wieder lang über den Begriff Bauhaus sinniert werden kann und darüber, ob er das heute Notwendige tatsächlich zielgenau beschreibt. Es würde zu viel Zeit mit dem Sinnieren zum Unterschied zwischen ‚Bauhaus Alt‘ und den Derivaten von heute verbraucht. ‚Bauhaus Alt‘ war elitär, inhaltlich nicht brauchbar für das Neue. Nun ist der Begriff in der Welt. Und es scheint, als helfe er bei der Assoziation. Endlich neu denken und neues Handeln auslösen. Ausgerichtet allerdings am unverrückbaren Ziel, dass ‚Bauhaus Neu‘ allen zugutekommen muss. Weil es nicht nur um andere Formen geht, sondern um generelle Umgestaltung. Große Wirkung hatte die Ankündigung des NEW EUROPEAN BAUHAUS. Frau Ursula von der Leyen, Präsidentin der Europäischen Kommission: „Ich möchte, dass Next Generation EU eine europäische Renovierungswelle auslöst und unsere Union zu einem Vorreiter in der Kreislaufwirtschaft macht. Das ist jedoch nicht nur ein ökologisches oder wirtschaftliches Projekt: Es muss auch ein neues Kulturprojekt für Europa werden.“ Aktueller Status: Erste Preise wurden vergeben. Die Welle allerdings gleicht einer leichten Dünung. Übertragen auf das Bauwesen vergleichbar mit ersten Arbeiten am Fundament. In der Hierarchie im Vergleich zum Europa-Projekt auf regionaler Ebene angesiedelt, im Anspruch inhaltlich vergleichbar, in der Zielvorgabe dezidiert global formuliert ist das BAUHAUS DER ERDE. Seit Kurzem in einer strategischen Partnerschaft mit dem Land Brandenburg und dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit verbunden. Prof. Dr. Philipp Misselwitz, Co-Geschäftsführer vom „Bauhaus der Erde“: „Das Bauhaus der Erde will keine rein akademische Institution werden, sondern vor allem konkrete Reallabore initiieren, in denen mit allen Akteuren gemeinsam die Innovationen im Denken und Handeln entstehen, die wir für einen erfolgreichen sozial-ökologischen Umbau unserer Kommunen und urbanisierten Regionen dringend brauchen.“ Die Ziele: Reinvent the traditional Bauhaus idea as a powerful “Gesamtkunstwerk” for sustainable and inclusive construction in the 21st century. Develop the sectoral “10-year roadmap” for systemic change in the built environment. Accelerate innovation along the extended lifecycle of bio-based construction and foster polycentric regenerative urban development.

Mit hoher Aufmerksamkeit wird die Entwicklung des ‚Bauerwartungslandes Europa‘ zu verfolgen sein. Die zwingende Notwendigkeit von Veränderungen spricht für konzentriertes und koordiniertes Bemühen Aller. Irritierend ist, dass das NEW EUROPEAN BAUHAUS derzeit den Eindruck weckt, als solle der Vorgarten für die Errichtung einer europäischen Gartenlaube umgestaltet werden…

Visual ©New European Bauhaus