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WIR SCHAFFEN DAS…

„Ich konnte mich davon überzeugen, dass wir nicht vor einem Umbruch stehen, sondern, dass dieser Umbruch bereits Realität ist“. Zitat Frau Bundeskanzlerin Angela Merkel anlässlich ihres Besuchs der IAA 2019. „Wir können das schaffen, als Deutschland vorne mit dabei zu sein.“ Einige regulatorische Hindernisse müssen halt noch ausgeräumt werden, auch das ist zu schaffen. Nur wann? Wenn bis dahin nicht für Aufregung auf den bequemen Sofas gesorgt werden konnte, mit dieser Ankündigung dürfte sich der populus germanicus aufrütteln lassen: „Dann müssen wir den Preis zahlen, weil wir sonst andere Preise zahlen“. Griff zur TV-Fernbedienung, Protest durch Programmwechsel. Auch hier!

SALZBURGER SOLARROUTE, IAA 2019

Gut zu wissen, dass wir das schaffen könnten. Bis die Frage der Abhängigkeitsfunktion von Henne und Ei auf Regierungsebene geklärt sein könnte, dürften noch sehr viele Sonnenaufgänge zu beobachten sein. Zum Thema: Rund zwanzigtausend Ladepunkte für elektrisch angetriebene Fahrzeuge in Deutschland, so die Feststellung von hoher Stelle, reichen nicht aus. Das ist so, Punkt. Ausrufezeichen ist besser! Ungenügend auch die Strategie der diversen Anbieter, das Laden an den wenigen Stationen eher zu be- oder zu verhindern. Statt ‚wissen, dass wir das schaffen könnten‘ ist doch besser der Beweis dafür zu erbringen, dass es zu schaffen ist. Ohne Warten auf alles Mögliche. Angetrieben von zivilgesellschaftlichem Engagement und dem Willen, die Chancen konstruktiv zu nutzen statt ständig nur zu räsonieren.

SALZBURGER SOLARROUTE, IAA 2019

Sonnenaufgang, vorher im Text erwähnt: Die Sonne liefert im Verhältnis zum tatsächlichen Verbrauch ein Vielfaches der weltweit benötigten Energie. Um daraus Strom zu machen, braucht es keine Löcher, um nach Erdöl zu bohren. Keine Tanker zu dessen Transport und keine komplexen Strukturen für die Bereitstellung an Tankstellen. Es braucht auch keine zentralisierten Versorger-Monolithen, die aus dem Bedarf ein mehr als auskömmliches Geschäft machen und Abhängigkeit kultivieren. Ausreichend ist, ganz geradlinig zu denken und dann auch so zu handeln. Von oben scheint die Sonne- und unten wird das zu Strom. Die Sonne scheint, kostenfrei. Der Aufwand für schützende Sonnencremes, Sonnenhüte und Brillen, Schirme, Markisen oder Reisen in sonnige Länder, das nur spaßeshalber erwähnt, ändert da nichts. Warum also sollte das nicht sinnvoll genutzt werden? Aus diesem Ansatz ist die SALZBURGER SOLARROUTE entstanden. Nicht als Theorie, über die endlos diskutiert werden könnte- sondern als faktisch belastbarer Beweis dafür, dass es geht. Die Zahl von 120 Ladepunkten auf einer Strecke von mehr als 700 Kilometern im Land Salzburg wird konstant nach oben korrigiert. Damit hat das Projekt ein sehr dichtes Netz an Versorgungspunkten für die Elektromobilität geschaffen, das mit der gebotenen Zurückhaltung durchaus als überdurchschnittlich dichtes Angebot bezeichnet werden darf. Weltweite Alleinstellung ergibt sich ergänzend aus einem sehr einfachen Vorteilsmodell. Leitbetriebe haben ihre Stromversorgung auf Solarenergie umgestellt und bieten die eingerichteten Ladestationen zur Nutzung an. Die ‚Tarifordnung‘ ist klarst geregelt: Der Strom auf der Salzburger Solarroute ist kostenfrei für jeden. Wer an Leistungen eines der Leitbetriebe interessiert ist, der ist herzlich willkommen. So lässt sich Ladezeit auch sinnvoll in Planungen einbinden. ‚Wir können das schaffen, als Deutschland vorne mit dabei zu sein‘, sehr geehrte Frau Bundeskanzlerin Merkel, sollte das nicht europäischer gefasst werden? Rund um Zell am See hat man es geschafft, vorn zu sein. Als Beispiel für ‚Wir schaffen das‘. Berge zum Wandern gibt es da auch und greifbare Gründe für das Streben zur Erhaltung der Natur. Ist halt in Österreich, mitten in Europa und an einem bedeutenden Gravitationszentrum der Mobilität.

Um dem Verdacht aus dem Weg zu gehen, dass es sich bei diesem Beitrag um Werbung handle: Ja, das ist Werbung für ein Leuchtturmprojekt. So wie der Strom an den Ladesäulen der Salzburger Solarroute allseits kostenfrei, auch das Lesen! Verfasst im Bestreben, den Begriff Gestaltung (Design) offensiv in größerem Zusammenhang zu interpretieren. Für objektbezogene Gestalter kann es ja zudem herausfordernd sein, solare Energiestationen zu entwerfen…

Bilder: IAA/VDA und Designers Digest