Unter dem Stichwort >Anthropozän< wurden in den zurückliegenden Jahren die tiefgreifenden Transformationen unseres Planeten durch menschliche Eingriffe diskutiert. Einige Beispiele: Klimawandel, massenhaftes Artensterben, dramatische Erhöhung des Kunststoffgehalts in den Meeren und die Zunahme der Schadstoffe… Das und andere Faktoren haben die Erde für immer bis in ihre geologischen Tiefen schädigend verändert. Das aber ist längst nicht alles. Vom 31.Mai bis 2.Juni 2017 veranstaltet das Internationale Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) die Tagung THE MEDIOCENE. Fokus: Die Bedeutung medialer Eingriffe für die Gestalt und Gestaltung unseres Planeten. Dies als Ergänzung des Konzepts des Anthropozäns. In den Diskussionen über diese Epoche spielen Medien eine untergeordnete Rolle. Die sogenannte moderne Technologie allerdings macht unseren Planeten erst vorstellbar, berechenbar, vermessbar und sichtbar. Dass er damit auch kontrollierbar, gar steuerbar würde – das dürfte wohl mehr als in Frage gestellt sein, auch wenn das Digitale dies als gegeben bezeichnen möchte.
Nun sind Medien (Kommunikation) immer auch auf Energie, Rohstoffe (z.B.seltene Erden, Kupfer u.a.) angewiesen. Die beschleunigten technologischen Wandlungsprozesse haben zur Folge, dass Altes zu Abfall wird, zu viel Abfall! Und auch das trägt zur Transformation auf der Erde bei. (Es geht hier um das Weggeworfene, nicht um den immateriellen Abfall inhaltlicher Art in den Kommunikationskanälen. Der hat ja schon mehr als genug Schäden im Denken verursacht.) Der Wissenschaft ließe sich der Vorwurf machen, dass die Zusammenhänge im MEDIOCENE nicht erst jetzt erkennbar wären. Schon viel früher und nachdrücklicher also auf das Fatale hätte hingewiesen werden können und sollen. Aber- wir sind im Heute. Und besser, wir sprechen jetzt darüber. Alle, auch die Gestalter…!
WD
Für umfangreiche Information hierzu:
https://www.uni-weimar.de/de/medieninformationen/archiv/titel/18797/
