Typisch, oder? Der TASCHEN VERLAG produziert ein Buch mit Fotografien von Steve Schapiro. Gezeigt wird, wie dieser legendäre Fotograf Andy Warhol begleitete. Und was ist die erste Reaktion? Nachdenken über den einzigartigen Pop-Art-Kultkünstler. Das ist nicht angebracht. Natürlich, ohne Warhol und seine ‚Andymania‘ gäbe es dieses Buch nicht. Widerspruch wäre sinnlos. Ohne Steve Schapiro allerdings schon überhaupt und garnicht. Klassische Position in der Fotografie: Ohne das, was vor der Kameralinse geschieht, welche Bedeutung hätten dann die Bilder. Würde dem gegenüber das Geschehen vor der Kamera aber Verbreitung finden, auch wenn es bedeutend wäre? Wohl eher nicht oder zumindest deutlich weniger. Folgerung für diesen Bericht über das Buch WARHOL AND FRIENDS: Ohne die genannten Rollenverteilungen gäbe es vermutlich nichts zu sehen. Nichts von dem Umfeld von Andy Warhol und den besonderen Bildern, die Schapiro‘s Blick auf den ‚Warhol-Express‘ ermöglichten. Konzentration also auf den Foto-Künstler. Und nur begleitend der eine oder andere Blick auf den Künstler Warhol, der mit seinem Gesamtkunstwerk die Welt begeisterte. Geschickt nutzte er die Medien seiner Zeit, indem er Nähe zu seinen Chronisten zuließ. Ein Vorgriff aus das, was heutzutage in den ‚digitalen Staubsaugern‘ bis zum Überdruss stattfindet. Heute wären es Selfies, die den Zugang der Voyere schnell und wegen ihrer Häufigkeit belanglos, inflationär und schnell vergehend anbieten. Für Schapiro war das Geschehen um Warhol der Rahmen, der seine Fotografie umgab. Er war es, der die Szenen -in Ruhe und lächelnd, wie man erzählt- wählte und festhielt. Und damit einen Ausschnitt aus der Chronologie aus dem Leben eines Superstars schuf, unvermeidbar dabei das Dokumentieren der Anwesenheit von weiteren legendären Stars. Zu schätzen ist das Vorhandensein von Schapiro’s Bildern; die Geschichte, aus der sich diese Bilder zusammenfügen. Und letztlich zu einem Buch führten, das Zusammenhang und die Passion des Fotografen Schapiro verdichtet. Gedacht und geplant waren seine Bilder für eine Story in Life. Sie ist nie erschienen…
In diesem Band WARHOL AND FRIENDS werden etwas mehr als 150 Fotografien von Steve Schapiro Kunstwerken von Warhol gegenübergestellt, die in dieser Zeit entstanden sind und ausgestellt wurden – von den Campbell Soup Cans bis zu den Brillo Boxes. Die Textbeiträge umfassen ein Interview mit dem Anfang 2022 verstorbenen Steve Schapiro sowie ein Essay und ausführliche Bildunterschriften aus der Feder des offiziellen Warhol-Biografen Blake Gopnik. ANDY WARHOL AND FRIENDS 1965–1966 ist das ultimative Porträt eines bahnbrechenden Künstlers, der die amerikanische Nachkriegskultur entscheidend geprägt hat.
Der Fotograf: Steve Schapiro war ein angesehener Pressefotograf, dessen Aufnahmen die Titelseiten von Vanity Fair, Time, Sports Illustrated, Life, Look, Paris Match und People zierten und in vielen Museumssammlungen zu finden sind. Er hat seine Werke in mehreren Büchern publiziert, darunter American Edge, Schapiro’s Heroes, The Godfather Family Album, Taxi Driver, Then and Now, Bowie und zuletzt Misericordia. Viele seiner ikonischen Bilder wurden für Plakate und Werbekampagnen von berühmten Hollywood-Filmen wie Asphalt Cowboy (Midnight Cowboy), Taxi Driver, So wie wir waren (The Way We Were) und Der Pate III (The Godfather Part III) verwendet. Er starb 2022.
Der Autor: Blake Gopnik war von 2000 bis 2010 leitender Kunstkritiker der Washington Post und schreibt regelmäßig Beiträge für die New York Times. Seine definitive Biografie des Künstlers Warhol erschien 2020. Er besitzt einen Doktortitel der Universität Oxford.
Dem Rang dieses Buches entsprechend gibt es zwei Editionen: Die Collector’s Edition, nummeriert von 101 bis 700, von Steve Schapiro signiert. Und mit den Nummern 1 bis 100 die Art Edition, denen jeweils ein signierter Silbergelatineabzug beigelegt ist.
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