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VISION MERCEDES SIMPLEX / DESIGN ESSENTIALS 2019

Um das zentrale Design-Studio von Mercedes Benz sind International Design Centers angesiedelt, seismische Beobachtungsstationen von Trends, die die zukünftige Gestaltung von Mobilität beeinflussen werden. Früh-Indikatoren für Wandel sind die dynamischen Prozesse in Kunst und Kultur. Sie folgen keinen Regeln. Sind materiell erst fassbar, wenn Gedanken und Visionen in Objekthaftem münden. Dann ist Greifbarkeit gegeben und Raum für Adaption. Die Avantgarde dagegen ist längst in neuen Sphären unterwegs. Für Ökonomen ist das ein schwer zu ertragendes Terrain, obwohl das Nicht-Messbare fundamentale Auswirkungen auf zukünftigen wirtschaftlichen Erfolg oder dessen Gegenteil haben kann. Ohne Expeditionen in das Unbekannte und Immaterielle bliebe nur das reaktiv zu Adaptierende. Für Hersteller von Produkten ist das die Nahtstelle zwischen Hinterherlaufen oder Pacemaker. Die Entscheidung, etwas zu finden, von dem niemand weiß, wonach zu suchen ist.

Ohne Thinktanks und Sensoren für Emotionen würde der objekt- oder nutzungsorientierte Designprozess nicht untergehen. Das Vakuum würde er nicht mehr erzeugen, das Strömungen auslöst und in die zu wünschende Richtung lenkt. In einer Zeit spannendster Umbrüche in vielfältiger Weise markiert das für den Gestalter den Point of No Return. Für die Technik ist es deutlich einfacher, weil rational. Es geht oder nicht. Und wenn es geht, dann wird es weiter entwickelt, bis es noch besser geht. Gestalter, Visionäre und Designer haben diese Option so nicht. Sie müssen der Technik so Form und Rahmen geben, dass am Ende Faszination und Begehren entsteht. Nicht zu unterschätzen ist dabei, dass Entscheidungsgrundlagen den prozessbedingten Zeitachsen unterworfen sind.

Gorden Wagener leitet den Designprozess der Daimler AG. Bei ihm laufen die Informationen aus den Beobachtungsstationen zusammen, aus denen er das Wesentliche für die Zukunft der Marke zu destillieren hat. Kern dieser Marke ist die kontinuierliche Definition von Luxus. Materielles ist konfrontiert mit dem Wandel zu immateriellem Luxus. Sinn, Zeit, Raum, Stille, Pures, Besinnung auf das Wesentliche markieren europäische Trends, die der fernöstlichen Orientierung zur materiellen Üppigkeit gegenüberstehen. In diesem Spannungsbogen siedelt er die/seine Designsprache der sinnlichen Klarheit an, die den Bogen zwischen Emotion und Intelligenz spannt. Die auf der Welt verteilten Designstudios tragen mit ihren ‚Übersetzungen‘ regionaler Formulierungen zur Prägung der globalen Marken-Designsprache bei.

Ein Statement hat das Design Center Nizza für die Design Essentials 2019 formuliert. Eine Skulptur, die sinnbildlich für Herkunft und Zukunft der Luxusmarke steht. Sie ist zugleich eine Hommage an das historische Erbe und die Geburtsstunde der Marke. Als Emil Jelinek mit seinem Mercedes (benannt nach seiner Tochter) 1901 die Rennwoche von Nizza auf der Strecke von Nizza nach La Turbie dominierte. ‚Vision Mercedes Simplex‘ symbolisiert die Fähigkeit zu kontinuierlicher Transformation des markenspezifischen Luxus. Die Bildreise in Vergangenheit und Zukunft hat Mercedes-Benz zur Verfügung gestellt.Vision Mercedes Simplex / Designers-Digest Vision Mercedes Simplex / Designers-Digest Vision Mercedes Simplex / Designers-Digest Vision Mercedes Simplex / Designers-Digest Vision Mercedes Simplex / Designers-Digest Vision Mercedes Simplex / Designers-Digest Vision Mercedes Simplex / Designers-Digest