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VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019…

Hohe Aufmerksamkeit gegenüber dem Untertitel: Unsere digitale Welt gestalten. Zur Einleitung das Statement von Christoph Thun-Hohenstein, Generaldirektor des MAK (Museum für angewandte Kunst in Wien) sowie Initiator und Leiter der VIENNA BIENNALE:„Mit der Suche nach neuen Werten für die digitale Welt haben wir uns an ein sensibles Thema herangewagt. Das Ergebnis ist eine vielfältig inspirierende VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019 mit reflexiven und provozierenden, aber auch konkret umsetzbaren Positionen. Im künstlerischen Freiraum der Biennale nimmt eine ökosoziale Digitale Moderne Form an“. Intention des Projekts ist, Kunst, Design und Architektur sich zur Frage einer wertebasierten Zukunft zu äußern. Neun Ausstellungen, eine übergreifende Konferenz und zahlreiche Projekte und Veranstaltungen öffnen neue Kosmen im Hinblick auf künstliche Intelligenz, neue Technologien, innovative Lebensweisen, (städtische) Arbeitsmodelle und verantwortungsvollen Konsum. Das war in Kürze ein Auszug  aus dem offiziellen Text. Am besten gleich hier auch der Link zur Projekt-Internet-Seite:https://www.mak.at/viennabiennale2019

Ausstellungsansicht
SPACE AND EXPERIENCE
Architektur für ein besseres Leben
Tzou Lubroth Architekten, Pavillons, 2019
MAK-Säulenhalle (1. Stock)
© Peter Kainz/MAK

 

 

Das Forschen und Suchen ist für jede Disziplin unerlässlich. Was kann morgen sein, wie kann es aussehen, wie ist damit möglicherweise umzugehen? In der Phase der Vorbereitung auf Zukünftiges ist es spannend und aufregend, reale Interpretationen aus dem Blickwinkel unterschiedlicher Disziplinen zu sehen. Behaftet leider von einem Aspekt, der besonders durch die pointierte Verwendung der ‚modernen‘ Begrifflichkeit DIGITAL großes Unbehagen weckt. Denn DIGITAL als anonymer Maßstab für die Zukunft ist ja kein neues Phänomen einer solchen. Digital war schon die Vergangenheit, nicht nur die von ein paar wenigen Jahren.

MAK DESIGN LAB
Neuaufstellung anlässlich der VIENNA BIENNALE FOR CHANGE 2019, Valentin Ruhry, Ohne Titel (Hello World), Wien, 2011–2019, Courtesy of Galerie Christine König, Foto © Studio Ruhry

Beunruhigend ist die Verknüpfung der vielleicht heilsbringenden, möglicherweise auch furchterregenden Meta-Sphäre Digital mit der Unterstellung, dass die Menschen sich in welcher Weise auch immer dem unterzuordnen hätten. Kritisch betrachtet schwingt in den Einzelsujets der Biennale dieser drohend fordernde Digital-Ton mit. Im Vorwort erwähnt ist die Ökosoziale Digitale Moderne. Ist da ein Fragezeichen erlaubt? Auch beim Punkt Werte nicht unangebracht. Denn da steht ein Satz, der es in sich hat: ‚Welche Werte brauchen wir für eine (digitale) Zukunft, die wir wirklich wollen? Eine Zukunft, in der die Utopie von sozialer und ökonomischer Gerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit Realität werden kann?‘

UNCANNY VALUES. Künstliche Intelligenz & Du
Heather Dewey-Hagborg und Chelsea E. Manning, Probably Chelsea, 2017
© Heather Dewey-Hagborg, Courtesy of the artist und Fridman Gallery, New York

 

Da wird ein ‚Deus Digitalis‘ nicht helfen. Es wird und muss darum gehen, wie die Menschen die Technik einsetzen. Und darum, ob sie sich ihr freiwillig unterwerfen. Ob sie gestalten wollen und werden- oder bereit sind zur Selbstaufgabe. Wie jede Zukunft, wird auch die kommende Herausforderungen mit sich bringen. Die Biennale gibt zum Nach- und Umdenken interessante und profunde Anstösse. Wesentlich die Aufforderung zur Nutzung eigener Intelligenz. Das Titelfoto gehört zum Projekt HUMAN BY DESIGN, Untersuchung sozialer und methodologischer Innovationen im Design,Nuatan – Brille, crafting plastics! studio (Vlasta Kubušová, Miroslav Král), 2018, Foto © Evelyn Benčičová

Ausstellungsansicht
SPACE AND EXPERIENCE
Architektur für ein besseres Leben
Tzou Lubroth Architekten, Pavillon Materialität und die Gestaltung von Atmosphären, 2019
MAK-Säulenhalle (1. Stock)
© Peter Kainz/MAK
Vienna Biennale for Change 2019, FUTURE FACTORY,
Urbane Produktion neu denken..  Foto© Peter Kainz/MAK
KLIMAWANDEL! Vom Massenkonsum zur nachhaltigen Qualitätsgesellschaft / EOOS, Küchenkuh, 2019 / Foto © EOOS und MAK/Kristina Satori
KLIMAWANDEL!
Vom Massenkonsum zur nachhaltigen Qualitätsgesellschaft /
EOOS, SOV, Visualisierung, 2018 / Soziales Fahrzeug / Foto© EOOS
CHANGE WAS OUR ONLY CHANCE, PREVIEW NOISE AQUARIUM
Visualisierung / Preview Installation / Foto © Noise Aquarium Collective