Irgendwann und irgendwie müssen doch endlich die Fragen gestellt werden, von denen Digitalkapitalismus und Digitalüberwachung vorgeben, sie wären schon längst beantwortet. Von diesen Strukturen und Unternehmen sind sie das wohl. Zu leichtfertig wurde die verlockende Frage, ob man das Paradies wolle, überwältigend und unbedacht mit JA beantwortet. Übersehen wurde dabei, dass so auch für die Mächte an den Hebeln des Digitalismus das Paradies geschaffen wurde, das für die digital Erfassten die Hölle bedeuten kann, wohl auch bedeuten wird. In der Akademie der Künste in Berlin konfrontiert das Kunst-Festival TRANSMEDIALE mit den Auswüchsen der digitalen Wirklichkeit. „Abandon all hope ye who enter here“ ist der Titel der Ausstellung. Neun Künstler zeigen ihre Forschungsergebnisse zu den Folgen und Auswüchsen des Digitalkapitalismus. Nehmen Stellung dazu, welche Folgen die dunklen Seiten der Technologie und deren Instrumentalisierung auf das Leben der Menschen haben. Dante’s Höllenkreise der ‚Göttlichen Komödie‘ bilden die Themenschwerpunkte der gezeigten Kunstwerke, die das digitale Inferno manifestieren. Das Böse totalitärer Informatik tritt zutage. Dante: „Ihr, die ihr hier eintretet, lasst alle Hoffnung fahren“. Das vordergründig vertraute Bild der Erbsünde zeigt sich. Es folgt das digitale Fegefeuer…
Die Akademie der Künste Berlin hat die Abbildungen der Kunstwerke zur Veröffentlichung bereitgestellt. Titel: Stine Deja Dawn Chorus Beta 2020 Installation Luca Giradini CC NC SA 4 0