Zentrales Thema in Antoine de Saint-Exupéry’s NACHTFLUG ist die Frage, ob es Instanzen gebe, die höher zu bewerten seien als ein Menschenleben. Auf das Heute übertragen ließe sich die Frage ableiten, ob Wünsche und deren Erfüllung über der Vernunft angesiedelt werden können und dürfen. Das Titelbild, ein paar Worte dazu: Ein Zufallsbild. Vom mystischen Untersberg aus fotografiert. Es ist ‚echt‘, nur ein paar störende Bauten am oberen Rand sind Photoshop zum Opfer gefallen. Zeitlich passendes Symbol für die Konfrontation zwischen Wünschen und der viralen Realität. Die Pause zu den Beiträgen mit Corona-Bezug war recht groß. Weil außer Betroffenheit, Kritik und Fassungslosigkeit nichts zu äußern gewesen wäre. Der allgemeine Wunsch zur Rückkehr in eine sogenannte Normalität des gestern Gewohnten hat überdeckt, dass es nur eine Normalität des zukünftig Ungewissen geben wird. Das Virus ist der notwendigen und einzig wirksamen wissenschaftlichen Diskussion entzogen und zum politischen Element mutiert (worden). Die vermeintlichen Retter in dieser schweren Krise haben Versprechen abgegeben, von denen nach kurzer Zeit in den meisten Fällen nur die Erkenntnis bleibt, dass man sich versprochen habe. Verhört sicher nicht.
‚Dundee‘- unser Symbol für die Krise- folgt dem Gerede von Politikern, Opportunisten und Ignoranten nicht. Das Virus ist da und wird jede ihm gegebene Chance nutzen. Es wird im direkten und übertragenen Sinn vermutlich wieder ‚landen‘ und die Menschen werden vermutlich erneut reden, wenn die Chance des Handelns wieder und wieder vertan, zumindest verschoben wurde. Sehr nüchtern hat Professor Dr.Dr.h.c. Paul Vogt im März und April die Lage analysiert und u.a. in einem TV-Interview dargelegt. Es hat sich nichts geändert, man weiß noch zu wenig. Zitat Alexander Puschkin: „Wir, die Willigen, von den Unwissenden geführt, tun das Unmögliche für die Undankbaren. Wir haben so lange so viel mit so wenig vollbracht, dass wir inzwischen in der Lage sind, alles mit nichts zu erreichen.“