Wobei jeder ein Star ist, der mit Schuhen von ADIDAS unterwegs ist. Entweder, weil jemand sportlich oder auf anderen Gebieten ‚ganz vorne‘ ist. Oder, weil man sich einfach mit den drei Streifen als Star fühlt. Man würde Eulen nach Athen tragen, wenn man die Geschichte der Brüder Dassler in Verbindung mit den sportlichen Highlights der Träger ihrer Sportschuhe noch einmal erzählen wollte. Trotzdem soll nicht vergessen werden, dass die Marke ADIDAS zu Beginn der 1920-er Jahre entstanden ist. In der mütterlichen Waschküche stellten sie Schuhe her, die optimal auf die Sportler angepasst wurden. 1924 wurde die Gebrüder Dassler Schuhfabrik ins das lokale Handelsregister eingetragen. ‚Adi‘ (Adolf) Dassler und sein Bruder Rudolf waren trotz ihrer Erfolge nicht das unternehmerische Dream-Team. Nach einem Streit trennten sie sich endgültig und gingen nach dem Krieg getrennte Wege. Rudolf gründete PUMA und ‚Adi‘ machte ADIDAS Schritt für Schritt (bei Schuhen ist das ja besonders ‚tiefgründig‘ mit diesem Wortbild) zur Weltmarke. Drei Streifen, damit war alles gesagt. Und das gilt bis heute. Anfangs, 1949 bei Gründung der Adi Dassler adidas Sportschuhfabrik, hatte die Firma 47 Mitarbeiter. Heute sind es weltweit über fünfzigtausend. Früher waren es Schuhe für Sportler, die prägten. Heute gibt ADIDAS den Trend im Lifestyle vor. Helmut Rahn ‚trifft‘ auf Designer, Musiker und Organisationen wie Kanye West, Pharrell Williams, Raf Simons, Stella McCartney, Yohji Yamamoto, Parley for the Oceans. Technik und Material sind wegweisend. Die drei Streifen sind geblieben. 
Um seine Produkte weiter zu entwickeln hatte Adi Dassler die Athleten gebeten, ihre getragenen Schuhe nach Gebrauch an ihn zurückzugeben. Diese Tradition ist bis heute erhalten geblieben. Und so entwickelte sich das ‚adidas archive‘, eines der weltweit größten Archive eines Sportartikelherstellers. Die Fotografen Christian Habermeier und Sebastian Jäger haben es umfassend und detailliert dokumentiert. Genauestens wurden alle Details hervorgehoben, alles ist echt, was auf den Bildern zu sehen ist, verblichene Signaturen, Grasspuren der Sportstätten, Risse und Flecken. Und der TASCHEN VERLAG hat daraus wohl den umfassendsten ganz besonderen ‚Schuh-Katalog‘ gemacht. Der Designer Jacques Chassaing und fünf Expertenessays beleuchten deutsche Design-, Sport- und Wirtschaftsgeschichte. Den Hang zu sportlicher Einstellung verlangt THE ADIDAS ARCHIVE. THE FOOTWEAR COLLECTION womöglich auch. Es ist ein ‚Marathon‘ über 644 Seiten, ergänzt um ‚Gewichtheben‘- der Band wiegt 5,63 Kilogramm. 
Die aktuelle Lage erlaubt einen und verlangt einen zweiten Zusatzgedanken: Bei eingeschränkten Bewegungsmöglichkeiten im Freien kann das Studium der Schuh-Historie vielleicht über Phasen der Bedrückung hinweg helfen. Bei Nummer zwei geht es um die Buchbestellung. Zur Zeit ist das ADIDAS ARCHIVE nur über das Internet-Portal des TASCHEN VERLAG zu beziehen. Alle anderen Wege sind derzeit gesperrt. 
Konzept und Fotografie: Christian Habermeier arbeitet seit 1989 als Fotograf und Designer. Er studierte Kommunikationsdesign und lehrte in den Jahren 2000 bis 2006 Fotografie und Digitale Illustration. Außerdem verfolgt er eigene Projekte in Kuba, Kenia, Nepal, Indien, der Schweiz und Hong Kong. Im Jahr 2000 gründete er das studio waldeck photographers und konnte 2013 seine lang gehegte Vision eines CO2-neutralen Studios umsetzen. Sebastian Jäger studierte Design an der Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg mit den Schwerpunkten Bewegtbild und Fotografie. Dort lernte er 2005 den damaligen Dozenten Christian Habermeier kennen. Ihre gemeinsame Firma studio waldeck photographers betreut Kunden aus Industrie und Kulturbetrieb. Seit 2011 visualisieren sie die Bestände des historischen Archivs von adidas.
The adidas Archive. The Footwear Collection / Christian Habermeier, Sebastian Jäger / Hardcover, 31,8 x 29,6 cm, 5,63 kg, 644 Seiten / ISBN 978-3-8365-7195-1
Mehrsprachige Ausgabe: Deutsch, Englisch, Französisch / ISBN 978-3-8365-7196-8
Mehrsprachige Ausgabe: Englisch, Italienisch, Spanisch