Wird das eine Geschichte, die an Ikarus und seine Annäherung an die Sonne erinnert? Wäre eine Version, die den zurückhaltenden Umgang mit Solarenergie empfehlen würde. In der Neuzeit gelang es allerdings sogar, mit einem mit Solarenergie angetriebenen Flugzeug die Erde zu umrunden. Ikarus hat da wohl Fehler gemacht. Noch nicht ausgeträumt ist der Traum von der solar angetriebenen Mobilität auf dem Boden. Mit Fahrzeugen, die ihre Antriebsenergie idealerweise zu großen Teilen, wenigstens unterstützend direkt zu Strom gewandelt aus der Sonne gewinnen. Das hat seinen Reiz. Und offenbar auch gewisse Grenzen. Zwei Geschäftsmodelle kennzeichnen zur Zeit den Versuch, Sonne und Mobilität auf die Straße zu bringen. Ein Projekt aus den USA hat wenigstens zur Zeit in Europa keine Bedeutung. Beide kennzeichnet der Appell an zukünftige Käufer, sich zur Verantwortung gegenüber der Umwelt zu bekennen. Wie bei Lightyear so, dass ein wahrhaftig bemerkenswerter Kaufpreis zu entrichten gewesen wäre. Bei SONO MOTORS in der Art, dass ein zu Teilen mit Geld hinterlegtes Kommitment, sprich Anzahlung oder Vorauszahlung des gegenüber Lightyear deutlichst geringeren Kaufpreises für ein bestelltes und zu lieferndes Fahrzeug, durch die Community der Unterstützer vollzogen wird. Beide Geschäftsmodelle waren und sind vom Enthusiasmus und dem Erfolgswillen der Betreiber gekennzeichnet. Deutlich weniger von konsequentem Unterstützen seitens Kapitalgebern. Beide Geschäftsmodelle unterliegen ohne Zweifel auch dem Momentum der zeitlichen Rahmenbedingungen. Abgesehen vom ohne Zweifel nicht zu unterschätzenden Gestaltungsaspekt (beide lösen aufgrund der technisch zu begründenden Vorgaben nicht wirklich solares Strahlen aus) der angebotenen Modelle und einem in der Breite getragenen Wollen zu Entlastung der Umwelt. Beide Modelle stehen derzeit unter Druck. SONO MOTORS muss den bevorstehenden Aufwand zum Erreichen der Produktionsaufnahme abdecken. Dazu dient aktuell ein weiteres Fundraising-Projekt, dem ein Börsengang in New York vorausging. Dessen Erträge zwischenzeitlich verbraucht sind und dessen Anteilswert wenig Perspektiven bietet. LIGHTYEAR hat für den gesondert bilanzierenden Bereich LIGHTYEAR 0 aktuell Insolvenz angemeldet und die Fortführung der Idee in Form der Entwicklung eines kleineren und preisgünstigeren Modells angekündigt. SONO MOTORS kann sich alternativ auf den Bereich der Solar-Unterstützung für LKW’s und Busse etc. ausrichten. Spannende Frage zur Zeit ist, wie viele Sonnen-Auf-und-Untergänge die Entwicklung der ‚Solarautomobile‘ noch erleben wird- oder ob wir uns bereits im Bereich der Abenddämmerung bewegen.
Visual is courtesy of SONO MOTORS.