Zum Inhalt springen

SIE MUSS JA NICHT STIMMEN, DIE GESCHICHTE VOM FRIEDL…

Kein Grund aber, sie nicht immer wieder zu erzählen. Weil sie anrührt, schon auch schaurig, heldenhaft und romantisch ist. Es hat sich zwischen 1414 und 1416 zugetragen, als Herzog Friedrich von Tirol den Zorn Kaiser Sigismund’s auf sich gezogen hatte. Herzog Friedrich hatte ein Bündnis mit dem Gegenpapst Johannes XXII geschlossen. Ihm auch zur Flucht vom Konzil in Konstanz verholfen. Das brachte ihm rechten Ärger ein. Am 5.Mai 1415 stellte er sich der Konstanzer Versammlung, der Kirchenbann gegen ihn wurde aufgehoben und kaiserliche Gnade wurde ihm verliehen. Allerdings ging das nicht ohne Gegenleistung: Die österreichischen Vorlande musste er an die Eidgenossen abtreten, seine Ländereien im Elsass, Breisgau, Schwaben und Tirol in die Hände des Kaisers legen. Als sich die allgemeine Aufregung etwas gelegt hatte, wagte er am 30.März 1416 die Flucht aus Konstanz über Feldkirch zurück nach Tirol. Der Streit brachte ihm erhebliche Verluste, da half auch die Bereitschaft zu schwerer Buße nichts, die ihm Papst Martin V. auferlegt hatte. Die territorialen und materiellen Einbußen waren so hoch, dass der Volksmund ihn als den FRIEDL MIT DEN LEEREN TASCHEN verspottete. Was auf der abenteuerlichen Flucht geschah, das ist Legende und Phantasie, also wunderbarer Stoff für das Theater. Hubert Lepka und Lawine Torrén trägt Performance und Inszenierung in reale Dimensionen. Bühnen sind Natur und die Realität existierender Schauplätze. Schauspieler und Zuschauer begleiten sich.

Designers-Digest Lawine Torren Ötztal

Zum siebten Mal nun wird das Erfolgsstück vom Friedl mit den leeren Taschen in Vent im Ötztal aufgeführt. Verlockend beschrieben von Lawine Torrén: Vorwärts ins 15. Jahrhundert! Zum siebten mal wandert FRIEDL mit leerer Tasche im Spätsommer ins Niedere Tal bei Vent. Eine kleine Zuschauerschar folgt dem Erzherzog Friedrich von Tirol auf seiner Flucht von Konstanz nach Meran und erlebt ein alpines Drama im Hier und Jetzt, live gespielt in der Landschaft, die einer gotischen Kathedrale gleicht. Dieselbe Schlucht, derselbe tosende Wildbach. Schafe, Bergziegen, Pferde und Murmeltiere begleiten uns. Der Weg führt in mehreren kurzen Etappen von den Weiden der Rofenhöfe entlang des Fußweges etwa 680 Höhenmeter bergan. An der Bartebme, der Kaseralm, an stiller Bachidylle unterhalb der Gletscherzungen begleiten Szenen, Dialoge und die Avantgarde-Musik der damaligen Zeit den Weg. Aufführungstermine sind Do 5. | Fr 6. | Sa 7. | So 8. September und Do 12. | Fr 13. | Sa 14. | So 15. September 2019. Spiel- und Gehzeit ca. 6 Stunden. 660 Höhenmeter. Rückweg ca. 2 Stunden. Hin und zurück 19,5 km Strecke. Am Ziel der Wanderung, auf der Martin Busch Hütte, setzt man sich zusammen. Die Teilnehmer, die Schauspieler und die einheimischen Mitwirkenden unterhalten sich über die Eindrücke, denn während der Wanderung überwiegt Stille.

Designers-Digest Lawine Torren Ötztal
Karten: Erwachsene € 36.-­ / Jugendliche (2003-2012) € 22.-
erhältlich bei Ötztal Tourismus und Anmeldung im Internet
Weitere Infos unter http://www.torren.at
Besetzung: MAGD Anna Maria Müller / FRIEDL Ekke Hager / FREMDE FRAU Marion Hackl / TEXTBUCH Joey Wimplinger / KOSTÜME Andreas Haun / KOMMUNIKATION Carmen Fender / FILM Stefan Aglassinger / INITIATOR Ernst Lorenzi
IDEE UND REGIE Hubert Lepka (Lawine Torrèn) MUSIK:Codex Montpellier, Schule von Notre Dame, Oswald von Wolkenstein, Johannes Ockeghem, Josquin des Prez, Hans Brüderl / Ana Atalaya
Mit Fotos von Ernst Lorenzi, bereitgestellt von Lawine Torrén