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SEHNSUCHT…

‚Da läuft ein Film rückwärts…’ war ein Kommentar zum Projekt DomRömer in Frankfurt/Main. Worum geht es? Nahezu alle Städte in Deutschland haben durch den Krieg ihre bauliche und strukturelle Identität verloren. Die aus der Not geborenen und dem Bedarf folgenden Zweckbauten der Nachkriegszeit machten das Funktionieren der Städte zwar Schritt für Schritt wieder möglich. Identifikation, das schafften sie nicht. Die nächsten Bau-Perioden sind gekennzeichnet von architektonischen Konstruktionen, die den Abstand zwischen den Menschen in der Stadt und den neuen Gebäuden eher noch größer werden liessen. Power and Glory wurden stil- und struktur-bestimmend. Das Gefühl von ‚meiner Stadt’ mutierte zur Funktionstheorie. Langatmig ließe sich die Rolle der Architektur, parallel auch die der Städteplanung kritisieren. Gründe dafür gibt es ohne Zweifel. Pragmatischer Hinweis auf Rom, das ja auch nicht in einem Tag gebaut wurde. So kann die Planung des ‚DomRömer’ auch konstruktiv als ein weiterer Versuch bewertet werden, der Stadt wieder ihr Zentrum für ihre Menschen zu schaffen. Dass das nun in romantischen Historismus umschlägt, ruft einige Kritiker auf den Plan. Faktisch recht spät, denn das neue Quartier steht kurz vor der Fertigstellung. Inhaltlich mühsam nachzuvollziehen, denn insbesondere die sogenannte moderne Architektur von heute hat in Deutschland mit Ansätzen von Kubaturen im Lego-Stil wohl auch nicht das geschaffen, was Bewohner und Besucher als ‚mein Zuhause’ empfinden. Wieso also nicht, dieses Test-Labor für frühere Dimensionen und Handwerks-Fertigkeit.

Fakten zum Projekt: Das Stadthaus sowie 35 Altstadthäuser umfassen 7000 Quadratmeter, von den Altstadthäusern sind 15 Rekonstruktionen und 20 Neubauten. 80 Wohnungen bieten Raum für 200 Menschen. Ca. 30 Erdgeschossflächen für Gastronomie, Gewerbe und Handel. Hervorzuheben: Überregionale Gastronomie- und Handelsketten sind ausgeschlossen! Im Untergrund rund 20 000 Quadratmeter Fläche für mehr als 600 Auto-Stellplätze, für technische Versorgung und Keller- und Lagerräume der Altstadthäuser. Die DomRömer GmbH ist eine 100%ige Tochter der Stadt Frankfurt am Main.

Fotos: DomRömer GmbH Frankfurt/Main

Infos http://www.domroemer.de

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