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SECONDHANDCHRONO…

In den gern als ‚gut‘ bezeichneten Zeiten vererbten Väter ihre Uhren an die Söhne. Diese wertvollen Stücke, die nur zu Besonderem getragen worden waren und mit ihren Besitzern die Zeit erlebt hatten. Es hat den Anschein, dass dieses Weitergeben der Zeit nicht mehr im Fokus steht. Freude an der Technik, sicher auch am Besitz, wohl auch der Wunsch zu repräsentieren dürften in den Vordergrund getreten sein. So sind Uhren -obwohl sie das wohl schon immer waren- zu Schmuckstücken oder/und Imageträgern geworden. Für die Jugend waren sie Markierungen auf dem Weg ins Leben. Parallel dazu gab es so eine Art zweiten Markt. Die fliegenden Händler in Neapel damals, die in ihren Mänteln vermeintlich echte Uhren aus der Schweiz zum Sonderpreis anboten. Später dann die Kopien aus China, die für den flüchtigen Blick ein paar Sekunden standhielten und Eindruck machen sollten. Die Zeiten ändern sich. Die Nachfrage nach Uhren aus den Manufakturen stieg, ebenso wie die Preise für die immer subtiler werdenden mechanischen Kunstwerke. Es hat nun den Anschein, als beginne ein neuer Trend. Denn die Erfolgskurven der Hersteller flachen ab. Dafür verzeichnen Internet-Distributoren verstärkten Zulauf, die mit gebrauchten Uhren das Image der Lead-Marken mit günstigeren Preisen einer breiteren Käuferschicht zugänglich machen. Das Interesse an der Second-Hand-Watch wächst weltweit. AUDEMARS PIGUET will dieses Potenzial zukünftig nicht mehr anderen überlassen und sich den Markt für gebrauchte Luxus-Uhren erschließen. Keine Revolution, sondern kühles kaufmännisches Kalkül. Womöglich ein Abschied von der Aura des Besonderen vom ‚anderen Wert‘ von Zeit…

WD