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PROJEKT BERG / PROPHET – BYTON DESIGN Co-CREATING WORKSHOP…

…Hauptsache, es ist Schwarz. Dieses Statement von Henry Ford ist wohl noch in eines jeden Ohr. Maximal-Position für den Dialog zwischen Hersteller und Klient. Eine Zeit lang ging das wohl gut. Mancherorts ging das lange Zeit auch nicht anders. Take it or leave it war die Parole. Heute nicht mehr denkbar. Wirklich? Natürlich ist es ein Widerspruch, auf der einen Seite die Vorteile industrieller Serienfertigung zu haben – und auf der anderen die Option/Vision der Individualisierung ins Feld zu führen. Irgendwann und irgendwie und ehrlicherweise ja auch nachvollziehbar muß ein Automobil mal produziert sein. Dann steht es auf der Straße und ist im ungünstigsten Fall nach einiger Zeit ein Denkmal für den Geschmack von früher. Mit Zeitgeist lässt sich das verschmerzen. Mit dem Geist unserer Zeit allerdings nicht mehr uneingeschränkt vereinbaren. Denn die Werte verschieben sich. Technologische Führung, Prestige und Fahrfreude werden in einem völlig anderen Kontext stehen. Motorleistung dürfte sich Data Power unterordnen, Performance konkurriert mit Connectivity und die Fahrfreude könnte sich im Kapitel Lebensfreude wiederfinden. Die gewohnten und lieb gewonnen Hard Facts, für eine Ewigkeit in Metall gefasst, geraten unter Druck. Die Soft Facts werden im Vordergrund stehen. Für die Technik ist das ein möglicherweise oder sicher lösbares Problem. Für die klassische Vorgehensweise in der Gestaltung von Fahrzeugen und für die geübte Art und Weise, an die zukünftigen Kunden heranzutreten, werden herausfordernde Zeiten anbrechen. Übertrieben vielleicht, aber nicht undenkbar, wird ein Kunde sich für das bessere IT-Umfeld, für das angenehmere/schönere Arrangement im Innenraum oder die coole Farbe entscheiden. Der Spielraum für hergebrachte Kompromisse dürfte sich verschmälern.

Benoit Jacob im Dialog mit den BYTON Design CoCreators…

Benoit Jacob, Head of Design von BYTON, bringt es auf den Punkt: Niemand kann vorhersagen, was morgen sein wird. Die Formel ‚Uns gefällt das – und Du, Kunde, kaufst das‘ unterliegt schon jetzt dem Prozess der Neu-Formulierung und der Neu-Verteilung der Rollen zwischen Kunden und Hersteller. Tendenziell wird das Pendel in Richtung der Kunden ausschlagen. Mit nicht absehbaren Folgen. Das ist sehr knapp und unvollständig formuliert der Prolog zum eigentlichen Thema. BYTON will Fahrzeuge (bewusst hier der Verzicht auf ‚Automobil‘) auf den Markt bringen, die die Ansprüche zukünftiger Kunden respektieren. Elektrisch angetrieben, das werden sie ja eh sein. Zukünftige Mobilitäts-Technologie ist so selbstverständlich wie die Tatsache, dass vier Räder eine recht gute Lösung für das Fahren sind. Auf diese Aspekte kann sich das Design in seiner Gestaltungsarbeit einstellen. Dann aber beginnt etwas Neues. Und das will Benoit Jacob zum Zentrum der neuen Marke BYTON machen: Die Menschen in den Gestaltungsprozess mit einbeziehen. Und zwar von Beginn an. Nicht als Panel zur Bewertung von Fertigem, sondern als aktiv zum Design-Prozess Beitragende. Aktuell waren Menschen aus China, USA und Europa für zwei Tage nach München zu einem Design CoCreating Workshop eingeladen. Die Bilder können nur der zur Illustration dienen, denn da, wo gearbeitet und diskutiert wurde, gilt höchste Geheimhaltung…