Also, die Überschrift macht an sich keinen Sinn. Sie ‚schwebte‘ nur so in Gedanken vorbei, die bei der Beschäftigung mit ‚Schuh‘ entstehen. Ähnlichkeiten anderer Art mit dem ja durchaus erfolgreichen Film von „Bully“ Herbig dürften sich ja ausschließen. Nicht einmal die Verkaufszahlen bieten sich an. Bei ‚Der Schuh des Manitou‘ gingen 11,7 Millionen in die Kinos und machten diesen Film zu einem der erfolgreichsten deutschen Filme nach 1945. Professor Schuh brachte es mit seinem E.go Life laut einer kürzlich veröffentlichten Meldung bisher auf 540 im vergangenen Jahr. Am 12.Juni 2017 und am 11.Mai 2019 hatte der „e.go‘ seine Auftritte bei DESIGNERS-DIGEST. Das Urteil war recht verhalten. Die erwähnte Meldung in der Presse weckte verblasste Erinnerungen an ein Projekt, bei dem die sprichwörtliche Messe bereits gesungen schien. Fokussiert auf Design weckte in erster Linie der Hinweis auf den italienischen Designer (Näheres bleibt verborgen) eine Mischung aus Aufmerksamkeit und Unglauben. Dazu lieber ein knappes Statement: Nicht jeder Italiener ist ein Designer. Und umgekehrt wird eine Form nicht besser, wenn ‚Italienisch‘ hinzugefügt wird. Auch der Begriff ‚Innovation‘ relativiert sich.
Das technische Konzept hat gefühlt den Stand eines fortschrittlichen Leiterwagen- und bescheidene Annäherungen an hinlänglichen Komfort oder ein paar Meter mehr Reichweite (das soll es ja schon geben…) werden verweigert. Oder mit deutlichem Aufpreis ermöglicht. Die Automobil-Schöpfung soll die nachhaltigste auf dem Markt sein und mehr als fünfzig Jahre Bestand haben. Da ist dann schon mal Gelegenheit für kurzes Innehalten und einen Dialog mit den ‚höheren Instanzen‘ (siehe die Überschrift…). Von irdischer Instanz kam die Botschaft, dass der Umweltbonus erhöht werde. Für einen Verfechter von Individual-Kurzstrecken-Mobilität müsste das an sich Anlass für Jubel sein. Im konkreten Fall scheint das eher zu einem Kyrie eleison mutiert zu sein. Denn die für einen wirtschaftlichen Erfolg der Produktion des e.go notwendigen Gewinne würden von der Herstellerverpflichtung zum Umweltbonus aufgezehrt. Das könne nur kompensiert werden, wenn man anderen Herstellern Null-Emissions-Zertifikate im fünfstelligen Wert pro Zertifikat verkaufe. Zu anderen Zeiten war das mal Geschäftsmodell und hieß Ablasshandel. Der schon in den ersten Berichten zu e.go spürbare Verdacht ist geweckt, ob der Punkt nach dem ‚e‘ ein Schreibfehler war…
Foto: e.go AG