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POLESTAR 2 / TASTING OR TESTING…

Wie steht’s mit der Annahme, dass alle, die ein Auto fahren, in Wahrheit auch Formel 1 Piloten wären oder nur aus Zeitgründen auf den Bewerb um die Rally-Weltmeisterschaft verzichten? Das Verfolgen geläufiger Auto-Testberichte scheint das weitgehend zu bestätigen. Natürlich ist es wichtig zu erfahren, was das eine oder andere Automobil kann. Aber ist nicht auch interessant herauszufinden, wie ein Gefährt den Umgang mit seinen Benutzern gestaltet? Für ein Design-Magazin eher ein Ansatz. Beeinflusst auch von der nicht von der Hand zu weisenden Annahme, dass jeder Hersteller sein Bestes für die Balance der vielfältigen technischen Kriterien zu tun versucht.

POLESTAR 2 & TASTE-BERICHT

 

Also Tasting statt Testing. Im Zug der allgemeinen Aufbruchsstimmung bei Automobilen, die nicht mehr mit Verbrennungsmotoren angetrieben werden, hat das Design von neuen formalen Dimensionen gesprochen. Markant hilflos und in Erinnerung geblieben ist die Gestaltungsphilosophie des ‚von innen nach außen‘. You know, der rollende Living Space mit teils deutlich dokumentierter Freudlosigkeit beim primären Annäherungswert- dem Exterior Design. Kürzlich in Medien aufgetaucht das Urteil, manches sehe aus wie eine aufgebackene Tüte Gummibärchen. Mag ja sein, dass der eine oder andere die optische Leidensfähigkeit beweisen will. Der ‚visual pollution‘ sollte aber durchaus Beachtung zuteil werden. Thomas Ingenlath hat dagegen mit dem Design des POLESTAR 2 eine souveräne Skulptur kreiert, die in allen Medien als außergewöhnlich und zeitlos modern gelobt wurde. Schadet nichts, wenn das nun auch hier noch einmal nicht nur bestätigt, sondern hervorgehoben wird. Elektrisch nicht als entschuldigende Erklärung – sondern Design als evolutionär souveränes Element.

POLESTAR 2 & TASTE-BERICHT

POLESTAR hat sich konsequente Nachhaltigkeit im Gesamtprozess zum Ziel gesetzt. Nun muss das nicht in plakativer Alliteration eigenartiger Materialkombinationen münden. Daraus lässt sich ein Innenraum-Erlebnis gestalten, das Modernität und Verbindlichkeit vermittelt. Nicht der Materialmix des imperativen ‚das muss jetzt so sein‘. Im Innenraum des POLESTAR 2 ist es vor allem / nicht trotz umweltverträglicher Materialien / wohnlich. Verborgen ist allerdings nicht der nicht unerhebliche Aspekt, dass ein Automobil das Fahren als primäres Ziel zu verfolgen hat und den Fahrer hierbei zu unterstützen und zu entlasten hat. Anders ausgedrückt: Ein sehr sorgsam und ergonomisch sehr gut gestalteter ‚Lebensraum‘ für die Zeit des Fahrens. Darum dürfte es ja in der Hauptsache gehen. Selbstverständlich und ohne die oft anzutreffende, Rätsel auslösende und teils gefährlich ablenkende  Aufgeregtheit die Schnittstelle Mensch/Digital/Maschine. Der Eintritt in die Digitalsphäre ist dem Stand der Technik entsprechend ungehindert möglich. Der beim Fahren wesentliche Dialog mit dem Fahrzeug ist vorbildlich gelöst. Résumé: POLESTAR 2 ist ein Fahrzeug für die Elite nachhaltiger Mobilität, klar, formal verbindlich, perfekt und zeitlos.

POLESTAR 2 & TASTE-BERICHT

Nicht zu vergessen – der ‚Elektro-Aspekt‘. Zur Verfügung stand ein POLESTAR 2 mit einem Motor und Standard-Batterie. Als ‚Taste-Strecke‘ ausgewählt der Weg zum Mekka der Solarenergie, zur Basis der Solarroute Salzburg. Wegen häufiger Fahrten dorthin eine perfekte Basis für Vergleiche – und das Dazulernen. 183 Kilometer, knapp die Hälfte davon Autobahn, der Rest Landstraße, moderate Anstiege in die Berge. Ankunft in Zell am See mit 60% restlicher Reichweite nach einer angenehm ruhigen, beruhigenden, im Rahmen der Möglichkeiten durchaus dynamischen Fahrt. Mit ein paar zur Sicherheit nachgeladenen Solarstrom-Kilometern ging es dann am Abend mit ambitionierterer Fahrweise zurück nach München. Die Rest-Energie hätte es erlaubt, gleich wieder zurück nach Österreich zu fahren. Perfekt, und als Verbindung zum Titelbild (das hat der POLESTAR 2 selbst in der Waschstraße gemacht) sehr sauber…

Visuals: POLESTAR 2