Read what you see. Der Text soll nur eine knappe Hinführung sein. In Berlin wurde der Oskar Barnack Award verliehen. Die Jury wählte den Amerikaner Mustafah Abdulaziz mit seiner Serie ‚Water‘ zum Gewinner der Hauptkategorie. In der Kategorie Newcomer erreichte die deutsche Fotografin Nanna Heitmann mit ihrer Serie ‚Hiding from Baba Yaga‘ Platz eins.
Mustafah Abdulaziz wurde 1986 in New York geboren, studierte Publizistik und Politikwissenschaft, schloss das Studium aber nicht ab. Als Fotograf ist er Autodidakt. 2011 zog er nach Berlin, nachdem er als erster Vertragsfotograf für das „Wall Street Journal“ gearbeitet hatte. Sein langjähriges Projekt „Water“, an dem er seit mehr als acht Jahren arbeitet, wurde von den Vereinten Nationen, WaterAid, WWF, VSCO und Google unterstützt. Veröffentlicht wurde es im „Spiegel“, „Guardian“, „New Yorker“ und in „Time“. Seine Bilder sollen verdeutlichen, wie Menschen mit der Natur interagieren und was Wasser für die Zivilisation und ihre Zukunft bedeutet.
Nanna Heitmann, 1994 in Ulm geboren, absolvierte an der Hochschule in Hannover ein Studium des Fotojournalismus und der Dokumentarfotografie mit einem Auslandssemester in Tomsk, Sibirien. Für ihre Arbeit wurde sie 2018 in die Shortlist der Emerging Talents des Online-Magazins „Lensculture“ aufgenommen. Des Weiteren wurde sie im selben Jahr mit dem Vogue Italia Price beim Women Photographers Grant des PH Museum für die hier gezeigte Serie ausgezeichnet. Seit 2019 ist sie Kandidatin der Agentur Magnum. Sie reiste für „Hiding from Baba Yaga“ ins Reich der Mythen am Jenissei, einem der längsten Flüsse der Erde. (Baba Yaga ist eine wichtige Figur in der slawischen Kultur, eine unberechenbare und gefährliche Hexe.) Die Bilder dokumentieren das Leben entlang des Flusses, zugleich zeigen sie Stationen ihrer Suche nach den Mythen der Region.
Die Arbeiten der beiden Gewinner werden zusammen mit den Bildern der zehn Award-Finalisten bis zum 25.Oktober 2019 in der Neuen Schule für Fotografie, Brunnenstraße 188-190, 10119 Berlin ausgestellt. Dazu erscheint begleitend der LOBA Katalog mit Bildern und Hintergrundinformationen. Interviews mit den zwölf Fotografen und weitere Informationen unter www.leica-oskar-barnack-award.com.
Die Bilder wurden von der Leica Camera AG für die Veröffentlichung zur Verfügung gestellt