In der so genannten stillen Zeit ist es leidlich laut zur Zeit. Wäre das bevorstehende kirchliche Fest nun Pfingsten, wäre die Fürbitte angebracht, dass der Heilige Geist helfen möge, die Gedanken zu sortieren. Und dafür zu sorgen, dass nicht alle mit verschiedenen Zungen sprechen. Wobei eins erstaunlich einmütig zu sein scheint. Die Willenserklärung, endlich wieder irgendetwas tun zu können. Man warb dafür, endlich wieder ins Stammlokal gehen zu können oder wieder zu reisen. Jetzt soll friedlich und idealerweise fröhlich Weihnachten gefeiert werden. Es wird eine fatale und lange Liste zukünftiger Ziele für zweckgebundenes Wohlverhalten geben, wenn dieses Schachern um Zahlen und Zwecke in der Form weitergeht, wie es in der zurückliegenden Monaten ermüdend der Fall gewesen ist. Ernüchternd ist in allem, dass man bei all den Zahlenspielen und dem Jammern über notwendigen momentanen Verzicht aus den Augen zu lassen scheint, dass Menschen durch dieses Virus sterben. Woran auch immer man glauben mag, es ist höchste Zeit, den einen und einzig relevanten Grund für das Tragen von Atemschutzmasken und das Einhalten der Vorsichtsmaßnahmen ins Zentrum zu stellen: Man trägt Maske, damit nicht mehr und mehr Menschen leiden und sterben! Und nicht, um schnellstens wieder in die nächste Kneipe gehen zu können…