Wer weiß schon, wie die Welt morgen aussehen wird. Möglich, dass aus dem Heute entwickelte Annahmen morgen wertlos sein können. In Betracht zu ziehen ist, dass solche Annahmen auf Tatbeständen aufbauen, die gestern für zukunftsträchtig gehalten wurden. Nun braucht es dazu keinen ‚wie auch immer‘-sinnigen Gedanken-Ausflug. Ohne dieses ständige Prüfen, Suchen und Verfeinern würde die Menschheit womöglich immer noch die Felsen in ihren Höhlen bemalen. Es braucht diese Konstanz des Anstoßens. Es braucht Visionen und Visionäre – und den Freiraum, den ihnen die Gesellschaft einräumen muß. In Zusammenhang mit den Visionen taucht gern das Zitat eines Politikers auf. Sie wissen schon, die Geschichte mit dem Arzt.
Also, damals gab es schon auch die alternativen Denkmodelle. In Bezug auf das Wohnen und Zusammenleben, darum geht es ja jetzt auch im Projekt MINI LIVING, waren die Begründungen für ein Zusammenleben in Wohngemeinschaften etwas anders gelagert. Das Prinzip des Teilens von gemeinsam zu nutzenden Elemente wie Raum und Einrichtungen bestand. Das war schon lang so, dürfte sich auch wiederholen. Zum Glück ist es heute nicht, hoffentlich auch nicht in der Zukunft, die pure Not, die nach diesem Wohn- und Lebensmodell verlangt. Neue Konzepte sind erforderlich, um dem zunehmenden Mangel an Raum in urbanen Strukturen begegnen zu können. Wünschbar sind neue Ideen auch als Mittel gegen die zunehmende Isolation. MINI hat 2016 mit dem Projekt MINI LIVING begonnen. In Mailand wurden die Konzepte BREATHE und DO DISTURB präsentiert, die Perspektiven für den kreativen Umgang mit Raum zeigten. Thema beim diesjährigen Salone del Mobile wird BUILT BY ALL sein. Diesmal in Zusammenarbeit mit dem Londoner Architekturbüro STUDIOMAMA. Im Zentrum des Projekts steht die These, dass Partizipation in den Mittelpunkt des Interesses rücken sollte. Die Bewohner sollen sich mit ihrem Zuhause identifizieren. Deshalb soll die Architektur im intensiven und aktiven Dialog mit ihnen gemeinsame Lösungen schaffen. Die MINI LIVING FACTORY OF IDEAS bietet den Besuchern Gelegenheit, Modelle eigener Vorstellungen zu erschaffen. Im angeschlossenen Ausstellungsraum sind vier Lebensraum-Beispiele aufgebaut. Sie sollen auch demonstrieren, dass leerstehende Gebäude durch diesen Ansatz zukünftiger urbaner Architektur vitalisiert werden können…
Fotos: MINI
