Ikuo Maeda’s Kodo Design-Konzept hat Mazda spannend, modern und erfolgreich gemacht. Darüber –Anlaß ist die Vorstellung des überarbeiteten MAZDA 3 in Barcelona- recht bald Ausführliches. Das ‚Lang’ bezieht sich heute nur auf eine Anreise, die der Streik bei Lufthansa zu einem ganz besonderen Erlebnis gemacht hat. Es ging von München nach Amsterdam und von dort nach Barcelona. Ein interessanter und recht ausgeprägter Bogen über die Nordsee an die ‚Südsee’…
Nun die Fortsetzung:
Warum immer wieder das Thema ‚Auto’ im Designers Digest? Es gibt ja nun wirklich genug kompetente und berufene Menschen, die in allen nur denkbaren Medien darüber berichten. Viele von ihnen kennen jede Schraube beim Namen und finden auch das kleinste Härchen in der Suppe. Das ist wichtig und richtig. Denn Verbesserung entsteht in der Regel im Dialog zwischen jenen, die das Produkt anbieten, und den anderen, die es beurteilen und kaufen. Aber wie kommt es, daß überraschend viele Kunden von Mazda sich einer Farbe zuwenden, die nach allgemeiner Lesart eher ‚out’ wäre: Rubinrot Metallic. Natürlich verbirgt sich hier auch Technologie, die Intensität und Präsenz dieser Farbe steigert. Aber in erster Linie ist diese/die Farbe die erste ‚Hülle’, mit der man sich umgibt. An sich ja der Schnee von gestern, daß es beim Kauf von Automobilen um mehr geht als um pure technische Gesichtspunkte. Nicht unerheblich, weil sie ein Gefühl untermauern, das Richtige getan zu haben. Am Ende aber stehen Käufer vor ihren Autos. Sehen die Hülle. Wissen, daß sie sich vermutlich für lange Zeit nicht nur für die Assembly technischer Komponenten entschieden haben, sondern für eine Linie, für ihren Stil.
In der letzten Zeit mehren sich im Zusammenhang mit der Diskussion über die automobile Zukunft die Aussagen, daß technischer Fortschritt allein möglicherweise nicht mehr die Tragweite zur Definition einer Marke haben dürfte. Elektromotoren transportieren die charakteristischen Signale der gewohnten thermo-dynamischen ‚automobilen Herzen’ nicht mehr. Marken werden sich über ihr Design definieren. Neu ist das nun auch nicht. Aber wichtig genug, genau darüber zu schreiben. Über die Merkmale, die Theorien und vor allem die Menschen, die dazu beitragen, daß ein Kunde von seinem Auto sagt: Das gefällt mir.
Noch ein Aspekt: Fokussierung auf pointierte Form in Verbindung mit bestmöglichen technischen Parametern nahm und nimmt in jenen Bereichen zu, in denen keine ökonomischen Fragen mehr gestellt werden. Was aber geschieht in den Zonen darunter? Es kann ja nicht sein, daß wir uns in der Breite damit zufrieden geben sollten, mit zweckdienlicher Tupperware auf vier Rädern unterwegs zu sein.
Hier konzentriert sich, warum es spannend ist, über Automobil-Design und natürlich auch über Mazda zu schreiben. Weil es hier über alle Modellreihen geschieht, daß die Philosophie gespannten Materials, angespannter Lebewesen vor Beginn einer schnellen Bewegung konsequent umgesetzt wird. Es begann mit dem MAZDA SHINARI als Prototyp der MAZDA-Lineatur. Wir haben vor Jahren über dieses Projekt geschrieben. Später im Zusammenhang mit dem Salone del Mobile über den Chef-Designer von MAZDA, Ikuo Maeda und die Präsentation seiner Vorstellung von automobilem Design: KODO, the Soul of Motion. Mr.Maeda beschreibt seine Vorstellungen so: “In our work to further evolve the expression of motion, Mazda Design has focused on the strength, beauty and tension found in the instantaneous movement seen in animals. This motion that is so full of vitality that it stirs the emotions of those who see it. We have named it ‘KODO – Soul of Motion’, and our aim is to express movement with forceful vitality and speed as the design theme for Mazda’s upcoming models. Mazda’s four design studios located in Japan (Hiroshima and Yokohama), Europe (Frankfurt, Germany), and North America (Irvine, California) are currently combining to take up the challenge to achieve a breakthrough in the expression of motion in car design, and incorporate this expression into our future products.”
Schauen Sie sich nun den neuen MAZDA 3/Modelljahr 2017 doch unter diesem Aspekt noch einmal an. Verbunden mit der Versicherung, daß das Äußere eine Vielzahl von technischen Feinheiten umhüllt, die Form und Funktion zu einer positiven Einheit verbinden. Und vergessen Sie Rubinrot nicht…
WD
