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‚LIFTING‘ BERLIN…

Audi, Urban Future Award, Berlin

Ohne Wartezeiten schneller durch die Stadt

Eine durchschnittliche Fahrt durch Berlin dauert etwa 24 Minuten, knapp die Hälfte der Zeit sind die Hauptstädter dabei auf der Suche nach einem Parkplatz. Nutzern von öffentlichen Verkehrsmitteln ergeht es nicht viel besser, denn die sind meist schlecht aufeinander abgestimmt. Wartezeiten beim Umsteigen und überfüllte Bahnhöfe sind die Folge. Die Übergänge zwischen Autos, Bahn, Buso der Fahrrad kosten Zeit und Nerven.

Wenn die Verkehrssysteme einer Stadt streng voneinander getrennt funktionieren, entstehen automatisch Wartezeiten an Haltestellen und Engpässe auf der Straße. Wir wollen die Vorteile der einzelnen urbanen Transportmittel kombinieren und die Anschlusslücke auf der letzten Meile schließen. Dabei setzen wir auf bestehende Infrastruktur.“

Max Schwitalla, TeamBerlin

Architekt Max Schwitalla, Aufzugexperte Paul Friedli und Neurowissenschaftler Arndt Pechstein übertragen die Prinzipien intelligenter Aufzugssysteme auf den Stadtraum. Denn moderne Aufzüge wissen vor Fahrantritt, wohin ihre Fahrgäste wollen. Für das Berliner Team ein Erfolgsmodell auch für die städtische Mobilität. In diesem vernetzten System harmonieren autonom fahrende Autos und öffentliche Verkehrsmittel nahtlos miteinander. Etwas weiter in die Zukunft gedacht manifestieren sich die Ideen in einem neuartigen Fahrzeugkonzept. Sogenannte „FlyWheels“ schließen sich bei Bedarf zu längeren Einheiten zusammen. ImKolektiv nutzen sie vorhandene U-und S-Bahn-Tunnel, für die ,letzte Meile“ entkoppeln sich die Vehikel und bringen ihre Fahrgäste individuell ans Ziel. Als konkretes Testprojekt schlägt das Team ab 2018 die Anbindung der „Urban Tech Republic“, die auf dem Gelände des Flughafen Tegel entstehen soll, an das Mobilitätsnetz von Berlin vor. Im Zentrum des Konzepts steht die frühere Siemens-Hochbahn-Trasse. Autonom fahrende Autos sollen die Menschen vom neuen Forschungszentrum zum U-und S-Bahnhof Jungfernheide chauffieren.

 

Themen in Berlin

Das Stadtmobil: Ein Fahrzeug für die Letzte Meile

Die Verkehrssituation im urbanen Umfeld erfordert ein Auto, das für den Fahrer nicht zur Last wird. Viel wird über immer kleinere Fahrzeuge und flexible Car-Sharing-Angebote diskutiert. EinePremium-Lösung sieht anders aus: Pilotierte Stadtmobile, die selbstständig fahren, mit anderen Verkehrsmitteln und der Stadt interagieren und den Fahrer schnellstmöglich ans Ziel bringen, um sich dann alleine einen Parkplatz zu suchen.

Biomimicry:VonderNaturLernen

Das Nervensystem regelt den Stoffwechsel ummenschlichen Körper und passt Zellvorgänge an. Nährstoffe gelangen verpackt in winzigen Bläschen quer durch unseren Körper-quasi „Just-in-Time“.Dynamische Koppelmechanismen helfen dabei „intermodal“, Staus oder Verzögerungen zu verhindern- denn ein Transportausfall hätte für den Menschen fatale Folgen. Für das Team steht fest: Hier lässt sich was für urbane Mobilität lernen. Das ideale Verkehrsleitsystem wäre in derLage, Fahrgäste nahtlos über individuelle und kollektive Transportmittel ans Ziel zu bringen- dem Verkehrskollaps immer einen Schritt voraus.

Der Mobilitätsalgorithmus: Dank Aufzug-Logik schneller zum Ziel

Die Aufzugsysteme in modernen Wolkenkratzern befördern in kürzester Zeit vierhundert Menschen. Möglich macht es das Prinzip der „DestinationControl“. Fahrgäste wählen zunächst das gewünschte Stockwerk aus, bekommen dann einen Aufzug zugewiesen. Ein Algorithmus berechnet für jeden Fahrgast die kürzeste Zeit zum Ziel. Paul Friedli schätzt, dass traditionelle Aufzüge gerade mal 20 Prozent Effizienz erreichen-und sieht Parallelen zum horizontalen Verkehr. Die Folge: Stau. Kennt das Verkehrssystem der Stadt dagegen alle Fahrziele, navigieren die Autos auf einer optimalen Route ans Ziel.

Street Life: Weniger Autos auf der Straße, mehr Freiraum für die Menschen

Schon 2050 sollen 70 Prozent der Menschen in Städten leben. Der Platz wird knapp. Hier können neuartige Mobilitätskonzepte einen Beitrag leisten. Denn wenn der Verkehr auf der Straße effizienter fließt, lassen sich Straßen enger planen.DieStadt bekommt Raum zurück, die Menschen ein Mehr an Lebensqualität.

Audi, Urban Future Award, Berlin

Das Team

MaxSchwitala, Architekt&Stadtplaner

Für Max Schwitalla besteht die zentrale Herausforderung in der Aufgabe, mehr Raum für Kommunikation in urbanen Strukturen zu schaffen. Mit „StudioSchwitalla“ stellt er das Mobilitätsverhalten der Menschen im urbanen Raum in den Mittelpunkt.

Paul Friedli, Innovator und Experte für Transit Management

Als Innovationsbeauftragter der Schindler AG arbeitet Paul Friedli an der Optimierung von Aufzügen und Menschenströmen in riesigen Gebäudekomplexen. Er hat in verschiedenen Disziplinen wie Medizin, Flugzeug-und Sicherheitstechnik geforscht.

Arndt Pechstein, Biochemiker und Neurowissenschaftler

Arndt Pechstein hat in Biochemical Neuroscience promoviert und lehrt Design Thinking am Hasso-Plattner Institut (D.School) in Potsdam. Er hat 2013 das Start Up Biomimicry Germany gegründet, das sich von der Natur inspirierten Innovationsstrategien widmet.