Leitz Park Wetzlar, drei besondere Tage an einem Ort, der jeden Tag die Passion für Fotografie zelebriert: CELEBRATION OF PHOTOGRAPHY 2022. Ein Ausschnitt daraus ist die Verleihung des Leica Oskar Barnack Award 2022 und des Leica Oskar Barnack Award 2022 Newcomer. Der LOBA zählt zu den renommiertesten Auszeichnungen im Bereich der Fotografie, seine Dotierung ist entsprechend. Die internationale Jury aus Berufsfotografinnen und Berufsfotografen verleiht diese Awards an Fotografinnen und Fotografen, deren Beobachtungsgabe die Beziehung von Menschen zu ihrer Umwelt auf treffsichere Weise zum Ausdruck bringt. Dafür ist die Einsendung einer geschlossenen Bildserie von mindestens zehn, maximal zwölf Aufnahmen Voraussetzung. Dafür haben 2022 rund sechzig internationale Fotografie-Experten als Nominatoren ihre Vorschläge eingereicht, aus denen die Shortlist der bemerkenswertesten Arbeiten entstand. Die Ergebnisse dieses sorgsamen Auswahlverfahrens wurden nun am 20.Oktober 2022 in Wetzlar bekanntgegeben.
Leica Oskar Barnack Award Gewinnerin 2022 ist Kiana Hayeri mit Ihrem Essay ‚Written on the Ice, Left in the Sun’. Kiana Hayery: „Meine Arbeit konzentriert sich auf afghanische Frauen, dieselben Frauen, die kurz nach dem Einmarsch der Amerikaner in Afghanistan in den Mittelpunkt der Kriegsanstrengungen zur Befreiung des Landes gestellt wurden. Heute haben viele dieser Frauen das Gefühl, dass sie im Stich gelassen und zurückgelassen wurden. Afghanistan ist ein Ort der Extreme, an dem das Beste und das Schlimmste der Menschheit Seite an Seite leben. Furcht und Mut, Verzweiflung und Hoffnung, Leben und Tod existieren nebeneinander.“
Valentin Goppel wurde für sein Essay ‚Between the Years‘ mit dem Leica Oskar Barnack Award 2022 Newcomer ausgezeichnet. Seine Bild-Geschichte zeigt junge Erwachsene in Zeiten von Corona. Er spürte in seiner Serie den Auswirkungen der Pandemie auf seine Generation nach. Auch er erlebte das plötzliche Wegbrechen von Gewohnheiten und das Gefühl von Unsicherheit, das alle Pläne und die Zukunft bestimmen sollte. Corona erschien wie ein Katalysator für eine fortschreitende Desorientierung. Mit der Fotografie hatte er jedoch ein Werkzeug, seine Gedanken und Ängste besser zu verstehen und für die Verlorenheit Bilder zu finden. Valentin Goppel: „Für uns alle war die Pandemie eine Ausnahmesituation. Wir kämpften plötzlich gegen die Dämonen, die wir durch tröstliche Ablenkung zurückgehalten hatten. Es ist erstaunlich, wie ähnlich es meinen Freunden und mir in den letzten Jahren ergangen ist – und doch fühlten wir uns alle so allein. Mein Schwebezustand zieht sich hin.“
Die Arbeiten der beiden Award-Gewinner und der weiteren zehn Kandidatinnen und Kandidaten auf der diesjährigen Award-Shortlist werden in einer Ausstellung Im Ernst Leitz Museum gezeigt. Begleitend zur Ausstellung der LOBA Katalog 2022, der die zwölf kompletten Bildserien der LOBA-Shortlist und die dazugehörigen Hintergrundinformationen präsentiert.
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