Burgen sollten bewahren, beschützen und beherrschen. Über sehr lange Zeit waren sie Inseln im Chaos sich ständig ändernder Herrschafts-Verhältnisse. Und zugleich auch Auslöser chaotischer Zustände, wenn Burgen zum Zeichen der Macht in eroberten Gebieten errichtet wurden. Sie sind Zeugen unruhiger Zeiten, von Siegen und Niederlagen. Vom Bewahren von Werten von Gemeinschaften und Orte von Grausamkeit, wenn Burgen gestürmt worden waren. Bauwerke des Kriegs und der Machtausübung, die erst spät zu Repräsentationen mächtiger Dynastien wurden. Sie waren auch Zentren von Verwaltungsdiensten und Wirtschaft in den Hoheitsgebieten der Mächtigen. Nüchtern betrachtet ist Romantik angesichts von Burgen zwar eine Chance friedvoller Einordnung, mit der historischen Realität allerdings ist sie nicht vereinbar. Burgen waren Zweckbauten, auch wenn Architektur und Stil ihr Äußeres beeinflussten und beeindruckende Bauwerke entstehen ließen. Im deutschen Raum schätzt man die Zahl auf insgesamt 25.000, in Mitteleuropa auf 40.000. Vorläufer einer bis in die jüngste Vergangenheit bestehende Bestrebung, Bauwerke zum Schutz und zur Abwehr von Gefahr zu errichten. Frédéric Chaubin hat über Jahre Burgen und deren Überreste in Europa fotografiert. Damit will er nicht Bauliches oder Technisches dokumentieren, sondern zeigen, was die Zeit überdauerte. Seine Bilder vermitteln die Magie der Bauwerke und ihrer Umgebung. Sie dokumentieren auch, dass die Monumente von Macht mit der Zeit ihrer Zweckbestimmung entblößt werden und zu friedvollen Orten werden. Als fotografische Studie sowohl des Verfalls als auch der Beständigkeit zeichnet sein Buch Stone Age die Geschichte dieser einzigartigen Bauwerke nach, die beim Betrachter auch heute noch in der kollektiven Vorstellungskraft einen besonderen, geheimnisvollen Platz einnehmen.
STONE AGE, Ancient Castles of Europe, erscheint im TASCHEN Verlag, der auch mit diesem Buch den Blick auf das Besondere ermöglicht. Dieses Buch ist keine technische Studie über den Burgenbau und erhebt keinen Anspruch auf die Vollständigkeit von Formen und Stilen. Es gibt zu viele Burgen in Europa. Stattdessen geht es darum, mit Hilfe des Zaubers der Bilder über ihr Schicksal zu erzählen. Die Fotografie verbündet sich mit den steinernen Spuren. Sie bringt die Zeit der Geister zurück, deren Wirkort die Burgen sind.
Autor und Fotograf ist Frédéric Chaubin. Er war 20 Jahre lang Chefredakteur des französischen Lifestyle-Magazins Citizen K. Seit 2000 veröffentlichte er dort regelmäßig künstlerische Fotoreportagen. Die Recherchen zu seinem Projekt CCCP wurden von 2003 bis 2010 durchgeführt und 2011 veröffentlicht. In den letzten fünf Jahren widmete er sich seinem Projekt Stone Age. 
Fcrédéric Chaubin. Stone Age / Hardcover, 26 x 34 cm, 3,13 kg, 416 Seiten ISBN 978-3-8365-8501-9 (Deutsch, Englisch, Französisch)
Alle Bilder hat der TASCHEN Verlag für diesen Bericht zur Verfügung gestellt. Die Rechte an den Bildern liegen bei Mr. Frédéric Chaubin. Das Kopieren/Herunterladen der Bilder zu welchem Zweck auch immer ist nicht erlaubt. Titelbild: Die Felsenburg Manqueospese, Spanien, Ávila, 11.–15. Jahrhundert