Anlässlich des einhundertsten Todestages von Helmut Newton plante die Helmut Newton Foundation vor einem Jahr eine Retrospektive seiner Arbeit. Die 2020 gegebene Situation machte das Verschieben des Projekts erforderlich. Die Lage hat sich gebessert. Nun kann sein fotografisches Vermächtnis ab dem 31.Oktober 2021 der Öffentlichkeit gezeigt werden. Der TASCHEN Verlag begleitet das mit einem Brevier, das Newton’s Leben chronologisch nachzeichnet: HELMUT NEWTON, LEGACY
Newton ist der wohl am meisten publizierte Fotograf. Verführerisch zu glauben, man kenne sein gesamtes Œuvre. LEGACY überschreitet die Grenze des bisher Gesehenen und führt in die Tiefe. Das Buch zeichnet den Weg dieses Künstlers auf, der beständig überraschte und polarisierte. Der sich nicht festlegen ließ. Wohl auch deshalb, weil er Veränderung und notwendige Anpassung erleben musste. Er musste und er hat gelernt, dass Menschen ihre Rollen im Leben einnehmen. Vielleicht davon träumen, sie abzulegen und zu sich zu finden. Er forschte danach und gab mit seinen Inszenierungen Anhaltspunkte für Mögliches und Denkbares. Er ließ es nicht zu, sich auferlegten Regeln zu unterwerfen. Weil sie nur Gewohntes bestätigen. Und die Sicht auf die Unendlichkeit des Denk- und Machbaren behindern. Seine Bilder sind Dokumente eines Geheimnisses, Ausschnitte aus einem Film ohne Anfang und ohne Ende.
© Helmut Newton Foundation, Berlin
Helmut Newton. Legacy, das begleitende Buch zu einer internationalen Newton-Ausstellungstournee, präsentiert Highlights, aber auch zahlreiche Wiederentdeckungen eines fotografischen Œuvres, das als eines der meistveröffentlichten aller Zeiten gilt. Newton war ein ungemein produktiver Schöpfer von Bildern und ein wahrer Visionär. Dieses Buch zollt ihm und seinem bleibenden Einfluss auf die moderne Fotografie und bildende Kunst Tribut.
© Helmut Newton Foundation, Berlin
Der Fotograf: Helmut Newton (1920–2004) war einer der einflussreichsten Fotografen aller Zeiten. Ersten internationalen Ruhm erlangte er in den 1970er-Jahren, vor allem durch seine Arbeit für die französische Vogue. Newton inszenierte seine Modelle nicht im Studio, sondern in Alltagssituationen, Innenräumen und auf der Straße. Seine Mischung aus widersprüchlichen Szenarien, kühner Beleuchtung und bemerkenswerter Bildkomposition wurde zu seinem Markenzeichen. Ihm wurden zahlreiche Ehrungen zuteil, darunter der Titel des Commandeur de l’Ordre des Arts et des Lettres.
Der Herausgeber und Autor: Matthias Harder studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Philosophie in Kiel und Berlin. Er ist Mitglied der Deutschen Gesellschaft für Photographie sowie Beiratsmitglied des European Month of Photography. Seit 2004 arbeitet er als leitender Kurator in der Helmut Newton Stiftung in Berlin, seit 2019 als Stiftungsdirektor. Harder publiziert darüber hinaus regelmäßig Artikel in Büchern und Ausstellungskatalogen.
Der Koautor: Philippe Garner ist Fachmann für Fotografie, Design und dekorative Kunst des 20. Jahrhunderts. Er verfasste zahlreiche Essays und Bücher, von biografischen Studien zu Emile Gallé und den Fotografen Cecil Beaton und John Cowan bis hin zum Sixties Design für TASCHEN. Der ehemalige Direktor bei Christie’s kuratierte zudem Ausstellungen für Museen in London, Paris und Tokio.
Helmut Newton. Legacy, Helmut Newton, Matthias Harder, Philippe Garner / Hardcover, 24 x 34 cm, 3,04 kg, 424 Seiten ISBN 978-3-8365-8458-6 (Deutsch, Englisch, Französisch)
Die Visuals für diesen Bericht hat der TASCHEN Verlag zur Verfügung gestellt. Alle Rechte liegen bei dem Künstler bzw. der Helmut Newton Foundation in Berlin. Es versteht sich von selbst, dass die gezeigten Bilder nicht heruntergeladen/kopiert werden dürfen. Titelbild: Lisa Taylor and Jerry Hall, Rudi Gernreich, American Vogue, Miami 1975 © Helmut Newton Foundation, Berlin