Bis zum Mittelpunkt ihres Daseins gruben die Mineure in der Serra Pelada nach Gold. Manchmal mit Erfolg. Meist blieb das Nichts aus dem Vorstoß in die Tiefen ihres Lebens. Sebastiao Salgado hat mit seinen Bildern von dort die oberflächliche Tarnung allseitigen Strebens fortgerissen und das Prinzip freigelegt. Gold, Geld und Erfolg bestimmen die Regeln. Sie zu erfüllen, dafür besteht die Bereitschaft zur Unterordnung. Was macht die Faszination der Bilder aus? Machen sie es möglich, das Wissen um eigenes und gleiches Streben in jene Menschen zu transponieren, die in der Durchführung ihres Traums die Realität unmaskiert zeigen? So damit betrachtbare Darsteller einer globalen Inszenierung sind und zugleich als Erfüllende der Wirksamkeit des allgemeinen Prinzips eingeordnet werden, nicht als Spiegelbilder derer, die die Bilder sehen. Was macht die Bilder Salgado’s so anders im Vergleich zu dokumentierenden Bildnachrichten? Möglich, dass es die Reduktion auf den Kern der Botschaft ist, das Entfernen des verschleiernden Bunten. Möglich, dass die Bilder der Heroen im unsäglich Elenden Respekt verlangen. Weil sie Menschen sind und Respekt verdienen. Nicht Mitleid dafür, dass sie am falschen Punkt des Prinzips gezwungen sind, ihr Leben zu meistern. Dafür ist es angemessen, dass Sebastião Salgado am 20.Oktober 2019 den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhält. Für seine Mission verdient er Ruhm und Ehre. Das Dilemma des Botschafters ist nicht zu lösen. Womöglich sogar hilfreicher Bestandteil seiner Kunst, dass Art und Ausdruck seiner Bilder bewundert werden und dabei das Dokumentierte auf der Strecke bleibt. Aber die Bilder sind da. Und wenn sie dem einen oder anderen als Spiegel für Sinn und Vertretbarkeit der Jagd nach El Dorado dienen, wäre viel erreicht.
Die Ehrung Sebastião Salgado’s nimmt der TASCHEN VERLAG zum Anlass, das Buch GOLD herauszugeben. Über Jahre wurde es um bisher unveröffentlichtes Material erweitert. Diese signierte und limitierte Collector’s Edition zeigt das vollständige Serra-Pelada-Portfolio. Die großformatigen Reproduktionen in Museumsqualität, gedruckt im neuesten High-Definition-Skia-Photography-Verfahren, werden durch Transparentpapier geschützt.
Collector’s Edition von 1.000 Exemplaren (Nr. 101–1.100), jedes Exemplar nummeriert und von Sebastião Salgado signiert. Erhältlich auch als Art Edition von 100 signierten Exemplaren (Nr. 1–100), mit jeweils einem signierten Print
Der Fotograf und Autor: Sebastião Salgado begann 1973 seine berufliche Karriere als Fotograf in Paris und arbeitete in der Folge für die Fotoagenturen Sygma, Gamma und Magnum Photos. Im Jahr 1994 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Lélia Wanick Salgado die Agentur Amazonas images, die sein Werk exklusiv vertritt. Salgados fotografische Projekte wurden in zahlreichen Ausstellungen und Büchern gezeigt, darunter Sahel, L’Homme en détresse (1986), Other Americas (1986), Arbeiter (1993), Terra (1997), Migranten (2000), Kinder der Migration (2000), Africa (2007), Genesis (2013) und Kuwait, Eine Wüste in Flammen (2016).
Herausgeberin und Art-Direktorin: Lélia Wanick Salgado studierte Architektur und Stadtplanung in Paris. Ihr Interesse für die Fotografie entdeckte sie 1970. Seit den 1980er-Jahren konzipiert und gestaltet sie die Mehrzahl der Fotobände von Sebastião Salgado und organisiert alle Ausstellungen seines Werkes. Seit 1994 ist Lélia Wanick Salgado Geschäftsführerin von Amazonas images.
Sebastião Salgado. Gold / Edition von 1.000 Exemplaren / Sebastião Salgado, Lélia Wanick Salgado / Hardcover in einer Schlagkassette, 45 x 41 cm, 196 Seiten, nummeriert und signiert von Sebastião Salgado / ISBN 978-3-8365-7650-5 / Ausgabe: Englisch