…auch Bücher tun das nicht. Man kann sich ihnen voller Vertrauen nähern. Sie ohne Bedenken in der Galerie nebeneinander stellen und so eine Bibliothek der Kunst erschaffen. Auch der TASCHEN Verlag wird die Sammler seiner außergewöhnlichen Kunstbände nicht beißen. Dies im Sinn der Aussage von Georg Baselitz: „Bilder beißen nicht, nicht in die Wade wie der Hund, aber etwas tun sie schon, sie können einem den Kopf verdrehen.“ Das sollen sie! Pointiert in der Phase des Künstlers mit Bildern, die „auf dem Kopf stehen“. Einerseits ist das eine enorme Herausforderung, mit einem Buch dem Werk des Künstlers gerecht werden zu können. Andererseits ein Zeichen für die Passion des Verlags, mit seinen Buch-Besonderheiten die Leser zu begeistern und ihnen auf positivste Weise ‚den Kopf zu verdrehen‘. Nun, das wird dieser Bericht über das Buch GEORG BASELITZ vermutlich nicht bewirken. Vielleicht aber weckt er Verlockung, Neugier und Bereitschaft, sich seinem Werk aus anderen Blickwinkeln zu nähern. Es wäre verwegen, hierauf einen -unzulänglichen- Versuch der Beschreibung seiner Kunst folgen zu lassen. Das Buch gibt umfassend Auskunft. Bedeutend scheint, auf ein Zitat des Künstlers zu verweisen: „Ich bin in eine zerstörte Ordnung hineingeboren worden, in eine zerstörte Landschaft, in ein zerstörtes Volk, in eine zerstörte Gesellschaft. Und ich wollte keine neue Ordnung einführen. Ich hatte mehr als genug sogenannte Ordnungen gesehen. Ich war gezwungen, alles in Frage zu stellen, musste erneut ‚naiv‘ sein, neu anfangen.“
Ansatzlos ein neuer Absatz: Mit Abbildungen seiner Kunstwerke wie auch immer geartete Gründe für das Anschauen zu schaffen, unangemessen. Deshalb nur Bilder, die das Werk in angemessener Form präsentieren. Den Betrachterinnen und Betrachtern einen Weg zum umfassenden Kennenlernen des Werks von Georg Baselitz aufzeigen. Ergänzt um die Erläuterungen des TASCHEN Verlags. Die vorliegende XXL-Monografie ist der umfassendste Überblick zum Werk des Künstlers und zeigt großformatige Reproduktionen von mehr als 400 Arbeiten in allen Medien, dazu Installationsaufnahmen und Porträts.
Die Texte nähern sich der Kunst aus unterschiedlichsten Perspektiven: Der langjährige Baselitz-Kenner Richard Shiff zeichnet ein Porträt des Künstlers und seines dunklen Humors. Der Kritiker Jonathan Jones liefert einen Essay über Stilfindung und Entwicklung des Malers. Kunsthistorikerin und Kuratorin Eva Mongi-Vollmer schreibt über das bildhauerische Werk seit seinem umstrittenen ersten Auftritt bei der Biennale von Venedig 1980. Die Kunsthistorikerin und Kuratorin Carla Schulz-Hoffmann analysiert die künstlerischen Strategien der Bilder, Autor und Regisseur Alexander Kluge beschreibt den Umgang mit Mythos und Geschichte in einer Sammlung literarischer Skizzen und der Kunstjournalist Cornelius Tittel hat Baselitz für ein Ateliergespräch besucht. Historische Statements und eine bebilderte Biografie vervollständigen diese Übersicht, in der die Kunst von Georg Baselitz so eindringlich und detailgetreu wie nie zuvor gezeigt wird. Als Collector’s Edition (No. 126–1.125), nummeriert und von Georg Baselitz signiert. Außerdem in zwei unterschiedlichen Art Editions erschienen.
Herausgeber ist Hans Werner Holzwarth, Buchdesigner und Herausgeber mit zahlreichen Veröffentlichungen vor allem im Bereich der zeitgenössischen Kunst und Fotografie. Für TASCHEN hat er eine Reihe monografischer Collector’s Editions herausgegeben, darunter Jeff Koons, Christopher Wool, Albert Oehlen und Ai Weiwei, den David-Hockney-SUMO A Bigger Book und den XXL-Band Jean-Michel Basquiat.
Georg Baselitz / Hans Werner Holzwarth / Hardcover in einer Schlagkassette, 33 x 44 cm, 604 Seiten, nummeriert und von Georg Baselitz signiert / € 1.500 | CHF 1.500 / ISBN 978-3-0000-7837-8 (Deutsch, Englisch, Französisch) / ISBN 978-3-8365-7753-3 (Deutsch, Englisch, Französisch) / ISBN 978-3-8365-7754-0 (Deutsch, Englisch, Französisch)
Illustriert mit Bildern, die der TASCHEN Verlag für diesen Bericht zur Verfügung gestellt hat. Alle Rechte: TASCHEN Verlag