Bad Times waren das, diese endlosen Monate unter dem Einfluss von Corona. Der Gesellschaft flogen lieb gewordene Usancen genauso um die Ohren wie grundsätzlich Existenzielles. Für die Kunst war und ist das eine harte Prüfung. Denn das System aus dem Schaffen, dem Vorstellen der Kunstwerke und aus dem erwünschten Ertrag durch Verkäufe an Kunstliebhaber war -und ist voraussichtlich auch weiterhin- aus den Angeln gehoben worden. Spektakuläre Auktions-Ergebnisse gerade in dieser Phase dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass Kunst kein Element für elitäre Gruppen ist und sein kann. Die Suche nach Schönem und die Freude daran ist kein Privileg Begüterter. Ebenso wenig ist das Schaffen von Kunst auf jene konzentriert, die dort ihre Erfolge haben, wo für die meisten Kunstschaffenden keine Luft zum Atmen ist. Kunst lebt, wenn sie in der Gesellschaft getragen wird. Die massiven Phasen von Corona haben das Interesse an Kunst wohl nicht verändert, sehr wohl aber die Möglichkeiten zur Teilnahme am Leben mit und von Kunst so gut wie ausgeschlossen. Für die betroffenen Künstlerinnen und Künstler, sicher ähnlich für das System der Galerien stand und steht ihre Existenz in Frage. Es braucht Antworten. Nicht in den Shpären derer, die über allem zu schweben in der Lage sind. Sondern in den Bereichen, in denen Menschen mit leistbarer Kunst leben möchten und die Künstler die Chance haben sollen, vom Ertrag ihrer Kunst leben zu können. Die Möglichkeiten der digitalen Kommunikation bieten Chancen. Sinnvoll für Kunstliebhaber und hilfreich für Künstlerinnen und Künstler kann allerdings nur verantwortungsvolle Ausgewogenheit solcher Systeme sein. Nach langer Vorbereitung und vor dem Hintergrund jahrzehntelangen Engagements in der Kunst und für sie ist kürzlich die Online-Plattform GALARTERY in die Öffentlichkeit gegangen. Intention ist, den Kunstmarkt durch allseits fair geregelte Zugänge und Möglichkeiten zu öffnen und zu demokratisieren.
Nun ist das Schreiben über Kunst mit systembedingter Künstlichkeit behaftet. Das Sehen und der emotionale Dialog sind durch Worte nicht zu ersetzen. Gut, Worte helfen vielleicht beim ersten Schritt des Bekannt Machens. Dann aber muss Kunst sichtbar sein. Deshalb als Ergänzung zum Startbericht über GALARTERY Beispiele erregender Kunst von NANA SRT und weiteren Künstlerinnen und Künstlern. NANA SRT hat sich darauf konzentriert, Ihre Liebe zum Tanz in ihren fotografischen Arbeiten auszudrücken. Sie wurde 2018 für die bedeutsame ‚The Other Art Fair‘ ausgewählt und stellte 2019 in Chicago und New York aus. Und jetzt auf GALARTERY…
Die Bilder wurden von GALARTERY für diese Veröffentlichung zur Verfügung gestellt. Die Rechte an den Bildern liegen bei den Künstlern. Titelbild: NANA SRT / Flow / Matheus 1