…ist lang nicht so berühmt wie Karl Freiherr von Drais. In der Chronik von Berchtesgaden ist sein Name vermerkt. Als der Erste, der mit einem Freund Ski-Jöring auf dem Sportplatz der Gemeinde auf einer Wanderer probiert hat. Das war schon ein Motorrad. Der Großvater Engelbert (richtig, meiner) war ein Pionier in Sachen Mobilität. Außer den Geschichten und Erinnerungen ist sehr wenig geblieben. Nur ein kleines Metall-Schild: Engelbert Kinzlinger empfiehlt Castrol-Öl für die Wanderer-Autos. Und ein paar Fotos. Eines davon passt recht gut zum Thema heute: Die Fahrrad-Fahrschul-Gruppe. Das Datum ist kaum mehr zu entziffern, es könnte 1907 sein.
Das dürfte so ungefähr in der Mitte liegen zwischen der ersten Probefahrt, die Karl Freiherr von Drais am 12.Juni 1817 mit seiner Fahrmaschine in Mannheim machte, und dem Tag heute. Damit hat er die Grundlagen für autonome Mobilität geschaffen. Vom Glück verfolgt war er wahrhaftig nicht. Der Großherzog von Baden ernannte ihn zwar zum Professor der Mechanik und verlieh ein Privileg für die Fahrmaschine. Vor Kopierern hat ihn das nicht geschützt. Der Ruhm allerdings ist ihm nicht zu nehmen…
Das GRASSI MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST in Leipzig zeigt ab 22.Juni 2017 eine Ausstellung zu aktuellem Fahrrad-Design. Das soll den Stellenwert des Rades für die Neuausrichtung der Mobilitäts-Konzepte betonen. Verbeugung vor Herrn Drais (er hatte in politisch unruhigen Zeiten seinen Adelstitel abgelegt) – denn seine Erfindung hat nicht nur 200 Jahre Bestand, sie entwickelt sich zunehmend als eines der bedeutsamsten Segmente der Mobilität von morgen…
WD
Fotos: GRASSI MUSEUM FÜR ANGEWANDTE KUNST, F.Stangassinger (Fahrrad-Fahrschule)
Designers-Digest
http://www.grassimuseum.de/ausstellungen/vorschau/bikes.html