So ist das nun mal. Gestern war die Zukunft schon ganz gut. Morgen wird sie halt anders. Vom Jetzt ist sie nicht zu lösen, obwohl sie in dessen Moment noch Utopie ist. Albert Einstein löst die Zeitbegriffe Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft auf. Gleichzeitig für einen Beobachter stattfindende Ereignisse stellen sich für einen relativ dazu bewegten anderen Beobachter als nicht mehr gleichzeitig dar. Raumartigkeit ersetzt Gleichzeitigkeit. Ein Beobachter kann jedes Ereignis in seiner Zukunft erleben, wenn er sich auf die entsprechende Weltlinie begibt. Robert Jungk schrieb, dass das Morgen schon im Heute vorhanden sei. Nur maskiere es sich als harmlos, verberge und entlarve sich hinter dem Gewohnten. Nicht eine sauber von der jeweiligen Gegenwart getrennte Utopie. Die Zukunft beginnt immer, sie kann bei rechtzeitigem Erkennen verändert werden. Noch einmal Albert Einstein: ‚Ich denke niemals an die Zukunft. Sie kommt früh genug‘. Allerdings interessiere ihn die Zukunft, denn in dieser gedenke er zu leben. Victor Hugo beschrieb das mit der Zukunft so: Für Schwache ist sie das Unerreichbare, für Furchtsame das Unbekannte und für die Mutigen die Chance. Alan Kay hilft, auf den Anlass des Beitrags zu fokussieren: ‚Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet‘. Irrtümer werden so wie immer erkannt werden, wenn sie die Vergangenheit der aktuell prognostizierten Zukunft sein werden. Das ist kein Zitat!
Bei aller Relativität von Zukunft ist ein Faktor als sicheres Szenario zu betrachten: Die Veränderung des Klimas. Die Forscher weisen darauf hin, dass nur ein konsequentes Abrücken von der Karbon-Wirtschaft das Erreichen der Ziele von Paris vielleicht noch ermöglichen könne. Aus einer Prognose bis zum Jahr 2070 ist abzuleiten, dass rund drei Viertel der CO2 Emissionen den Bereichen Elektrizität und Industrie zuzurechnen sein werden. Im verbleibenden Viertel sammelt sich der Rest, auch das so pointiert diskutierte Thema Transport, dazu sind wohl auch die Automobile zu zählen. So, und in einem solcherart komplexen Umfeld soll nun eine Branche die eine rettende Lösung auf den Markt bringen?
Die Automobilindustrie wird den Klimawandel nicht im entscheidenden Maß aufhalten. Das kann nur gelingen, wenn allseits die zwingend notwendigen Beiträge geleistet werden. Einer davon ist, in Aussicht zu stellen, dass die automobile Zukunft nicht in einer langweilenden Ödnis endet, wenn die Antriebs-Energie ausgewechselt wird. Keiner der Verantwortlichen wird dabei verdrängen, dass da neben Social-Media Aktivitäten, formalen Übungen als Orientierungshilfe und Perspektiven für eine Zukunft noch fundamentales Umdenken angestoßen werden muss. Beim # NEXT/GEN Event vergangene Woche hat BMW gezeigt, wie die fahrdynamische Zukunft aussehen kann. Es wird noch viel Entschlossenheit brauchen, um die BMW-Fahrer mit der notwendigen Dynamik bei der Bewertung der Herkunft der elektrischen Energie auszustatten. Dann könnte es mit der Freude am Fahren auch in Zukunft klappen.
Fotos: BMW