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DESIGN FOR DEMOCRACY…

Rufer in der Wüste müssen damit zurechtkommen, dass ein Echo höchst selten oder auch überhaupt nicht zu hören ist. Als Klage sollte das nicht verstanden werden. Nur als eine Feststellung. Und es soll schon gar nicht mit dem berüchtigten Satz verbunden werden, der eh meist zu spät kommt: Man habe das ja schon immer gesagt oder gewusst. Groß die Erwartung, wenn in weiter Ferne mitten in der Wüste eine Oase zu erkennen ist. DESIGN FOR DEMOCRACY. Atmospheres for a better life. Mit diesem Titel bewirbt sich Frankfurt RheinMain als World Design Capital 2026. Frankfurt und der Kulturraum Frankfurt Rhein Main verstehen sich als Region, in der schon oft Anstöße für umfassende gesellschaftliche Veränderungen gegeben worden sind. Bis 2023 läuft die Bewerbungsfrist. Die Zeit bis dahin soll genutzt werden, um den Austausch zu fördern. Mit einem roten Werkstattwagen wird man durch die Region reisen, um den Dialog mit den Menschen zu fördern. Ziel ist, mit Bürgerinnen und Bürgern, Studentinnen und Studenten, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlerinnen, Architektinnen, Architekten, Designerinnen und Designern Gestaltungsideen für soziale, urbane und kulturelle Entwicklungen voranzubringen und damit die nachhaltige Gestaltung der Region zu stärken. Mehr noch, oder präziser: Den Mut aller für ein jetzt nötiges Handeln und die potenzielle Gestaltbarkeit einer lebenswerten Zukunft zu stärken, die darin zu einer neuen Bewegung findet. Hierbei geht es um Verantwortung und Optimismus und Akteurinnen und Akteure, die bereit sind, glaubhaft neue Möglichkeiten für Demokratie, für eine demokratische Kultur der Freiheit und ein besseres Leben zu konzipieren und zu entwickeln – ein besseres Leben, das über das eigene Wohlergehen hinaus, ein ebensolches auch für nachfolgende Generationen bereithält. (Zitiert aus den Texten des Frankfurter Organisations-Komitee‘s)

FRANKFURT/REGION RHEIN/MAIN WORLD DESIGN CAPITAL 2026

Solche Forderungen wurden früher bereits erhoben. Verhallt sind sie in der Enge des Design-Verständnis als Domäne des materiellen Gestaltens. Möglich und wünschbar, dass die Verdichtung der allgemeinen Probleme in der Erkenntnis mündet, dass Gestalten umfassend in Angriff genommen werden muss. Dass Politics of Design / Design of Politics (Friedrich von Borries) mit neuem Denken und zwingend notwendigen neuen Werten in der Gesellschaft verankert werden muss. Beschrieben unter anderem in einem Beitrag, der mit Hilfe dieses Links zu finden ist (Designers-Digest/Wenn Design nur noch schön ist).

Die Visuals wurden von designfrm zur Verfügung gestellt, Titelbild: Buero Schramm für Gestaltung ‚Ziviler Ungehorsam‘