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DER WEG IST DERSELBE…

Es ist heute, also eine andere Zeit. Auf der Bühne das Stück AUF DER FLUCHT. Wobei die Bühne die Landschaft des Montafon ist. Die Zuschauer sind zugleich die Teilnehmer am Wiederaufleben einer Realität, die sich in der dunkelsten Vergangenheit des letzten Jahrhunderts ereignete. Bei der Theaterwanderung in Gargellen spürt das THEATRO CAPRILE Fluchtschicksalen während der NS-Zeit nach. Der Weg dieser Zeit-Wanderung ist nicht zufällig gewählt, er ist einer von jenen, auf denen sich schicksalhafte Szenen abspielten. Die Grenzen zwischen den Schauspielern und dem Publikum lösen sich immer wieder auf, das Publikum wird immer wieder Teil des Ganzen, im Wechsel zwischen der Täter- und Opferperspektive. Friedrich Juen begleitet die Wanderung und nimmt zwischen den Szenen die Rolle des Erzählenden an. Denn er berichtet von einem Teil seiner eigenen Familiengeschichte. Sein Großonkel Meinrad Juen war ein mit allen Wassern gewaschener Schmuggler. Während des zweiten Weltkriegs aber trat der illegale Handel zurück. Er rettete unter Lebensgefahr zweiundvierzig Menschen jüdischen Glaubens, indem er sie auf der heutigen Theater-Route über die Grenze in die Schweiz brachte. Unterstützt von Friedrich Juen’s Großvater. Die fünf Ensemblemitglieder des THEATRO CAPRILE zitieren unter der Regie von Andreas Kosek Texte österreichischer Schriftsteller, von Franz Werfel, Theodor Kramer und Jura Soyfer. Jura Soyfer wurde im Rätikongebirge bei der Flucht aufgegriffen. Man brachte ihn nach Dachau, dann nach Buchenwald, wo er an Typhus starb. Andreas Kosek hatte Ähnlichkeit des Stücks mit aktuellen Flüchtlingsschicksalen nicht beabsichtigt, die Aktualität der Flüchtlingsthematik hat ihn eingeholt. Den Ehrenschutz für das Projekt hat Österreichs Bundespräsident Dr.Alexander Van der Bellen übernommen.

Die Bilder von der Montafoner Theaterwanderung hat Stefan Kothner fotografiert. Sie wurden von der Montafon Tourismus GmbH zur Verfügung gestellt. Weitere Informationen unter www.montafon.atund zu THEATRO CAPRILE unter https://www.teatro-caprile.at/index.php