Zwei Kriterien kamen beim Emporis Skyscraper Award 2019 zur Anwendung: Das Gebäude muss mindestens einhundert Meter hoch und im Jahr 2018 fertiggestellt worden sein. Die Jury des renommiertesten Architekturpreises bewertete die nominierten Projekte nach funktionalen, technischen und designbezogenen Kriterien. Wäre es nur nach der Höhe gegangen, wäre der CITIC Tower in Peking mit 528 Metern die Nummer eins gewesen. Die Preisträger wiesen allerdings weitreichendere Qualitäten aus. Sieger wurde in diesem Jahr das MGM Cotai in Macau/China. Die Jury war vom ungewöhnlichen Designkonzept beeindruckt. Neun Quader, übereinander gestapelt, erinnern an chinesische Schmuckkästchen. Farbgebung und Design signalisieren Glamour, passend zum Stadtbild von Macau. Jean Nouvel errang mit seinem Projekt La Marseillaise (richtig, es steht in Marseille) Platz zwei. Das Gebäude ist in 30 verschiedenen Farbtönen bemalt. Die Fassade ist ungewöhnlich. Nicht glatt, sondern mit Markisen zum Sonnenschutz versehen. Ökologisch ist La Marseillaise eine Ausnahmeerscheinung. Das Gebäude wird mit Meerwasser gekühlt, nahezu ohne zusätzlichen Stromverbrauch. Platz drei für 52 Lime Street in London. Form und Fassade haben dem Gebäude den Spitznamen ‚Das Skalpell‘ eingebracht. Für die Jury zählte die Nachhaltigkeit (45% geringerer Wasserverbrauch als bei vergleichbaren Gebäuden und deutlich reduzierter Energieverbrauch). Interessant zwei Trends: Nachhaltigkeit und innovatives Design gewinnen an Bedeutung. Und die Tatsache, dass Europa beim Bau von Wolkenkratzern zu den traditionellen Skyscarper-Regionen Asien und Nordamerika aufschließt.
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